Dez. 6

Kilometerstand bei Abfahrt Boujdour Plage: 115.831 km

Kilometerstand bei Ankunft Camping Extreme/Dakhla: 116.155 km

Bisher gefahrene Kilometer: 5.405 km

 

Nach einer sehr ruhigen Nacht ging es gegen 09:00 Uhr morgens los in die letzte große Stadt vor der mauretanischen Grenze. Die gut geteerte Straße dorthin führte uns entlang der Küste.

Ansonsten gibt es dort nicht viel zu sehen, nur Wüste. Ab und an sieht man mal wieder ein paar Zelte in denen Familien wohnen. Die Polizeikontrollen sorgten dafür, dass und nicht langweilig wurde. Kurz vor Dakhla kamen wir an einem schönen Strand vorbei. Dort war gerade Ebbe und Peter machte den Vorschlag wir könnten doch bis zum Meer runter fahren. Gesagt getan, Jonas steckte schon mit seinem Toyo im Sand fest. Peter merkte gerade noch rechtzeitig, dass der Sand doch sehr weich ist und legte den Rückwärtsgang ein. Also gingen wir zu Jonas der schon Schaufel und Sandbleche auspackte und Luft aus seinen Reifen ließ. Es war erstmal schaufeln angesagt.

Als Peter mit Schaufeln fertig war und Jonas die Sandbleche unter seine Reifen brachte musste Jonas nur noch Gas geben. Schon war er wieder aus dem Sand befreit. Am Rande der Strasse pumpte Jonas wieder Luft in seine Reifen und dann ging es nach Dakhla auf den Campingplatz Extreme direkt am Meer.

Wir wissen nicht genau, ob man das wirklich Campingplatz nennen kann. Ausser einem eingezäunten Platz hatte er nicht viel zu bieten. Es gab zwar Toiletten aber keine Duschen. Der Besitzer des Campingplatzes war sehr freundlich und nett. Ein besoffener Typ kam uns auch noch entgegen, er ist wohl ein Familienmitglied des Besitzers. Auf dem Platz trafen wir dann auch wieder Harald mit seinem Hund Tami und seiner Mitfahrerin Xenia. Wir entschieden uns, noch einen Kleinigkeit in Dakhla essen zu gehen. Es ist gar nicht so leicht, ein vernünftiges Restaurant/Imbiss zu finden. Mit hungrigen Mägen fanden wir nach langem Suchen endlich ein sehr gutes Restaurant. Micha bestellte sich eine vegetarische Tangine (gekochtes Gemüse), Peter einen Fisch mit Pommes und Jonas einen Hamburger.

Abends saßen wir dann noch auf dem Camping und ratschten. Am nächsten Morgen ging es dann weiter Richtung mauretanischer Grenze …

Dez. 5

Kilometerstand bei Abfahrt Camping Fort Bou Jerif: 115.173 km

Kilometerstand bei Ankunft Boujdour Plage: 115.831 km

Bisher gefahrene Kilometer: 5.081 km

 

Von Fort Bou Jerif ging es noch ca. 5 km auf der Pistenstrasse in die Stadt Guelmim hinab.

Guelmim ist eine ziemlich herunter gekommene Stadt, die früher für den Karawanenhandel genutzt wurde. Weiter ging es über Tan Tan und Tarfaya in Richtung Laáyoune. Die Strecken sind sehr lange und langweilig, nur Wüste! Hier merkt man extrem, dass wir uns nun in der Westsahara befinden.

In Tan Tan machten wir kurzen Caféstopp. Im Gegensatz zu Europa ist es schon seltsam, in den Cafés in Marokko fühlt man sich als Frau nicht wirklich wohl. Es sitzen nur Männergruppen herum. Die haben scheinbar alle nichts zu tun. Wir kauften noch ein Fleisch für Rocky und Peter und dann entschieden wir uns weiter zu fahren. Ab Tan Tan wurden wir ständig vom Militär oder Polizei kontrolliert. Die Kontrollen laufen sehr schnell ab, die Beamten werfen nur einen kurzen Blick in den Reisepass und wollen das sogenannte „Fiche“. Das Fiche, auf dem sämtliche Daten von uns stehen, haben wir zu Hause schon vorgefertigt und mehrmals kopiert.

Nach einem Tankstopp sowie kurz vor Einbruch der Dunkelheit und langen 425km fanden wir zwischen Tarfaya und Laáyoune einen Campingplatz, ca. 5km abseits der Straße.

Der Campingplatz „Le Roi de Beduin“ wird von einem franz. Ehepaar geführt. Es gehört schon sehr viel Individualismus dazu, mitten in der Wüste wo weit und breit nichts ist, einen Campingplatz zu führen. Der Campingplatz ist wirklich sehr hübsch und sehr sauber und mit sehr viel Liebe hergerichtet.

In der Nacht kamen noch vier spanische Fahrzeuge auf den Platz, diese sollen nach Ghana gebracht werden. Da es hier sehr ruhig war, hörte man in der Nacht nur das Schnarchen eines Spaniers.

Am nächsten Morgen jagte Rocky erst einmal die Bewohner (Ziegen) auf dem Campingplatz und dann ließen wir uns das Frühstück von den Campingplatzbetreibern machen. Es gab Brot, Marmelade, Tee und ein wenig Obst aber Michas Frühstück ist wesentlich besser

Dann ging es weiter nach Boujdour. Die Stadt hat wahrscheinlich auch schon mal bessere Zeiten gesehen. Es sieht aus wie eine herunter gekommene Westernstadt. Wir machten kurzen Stopp zum Mittagessen bei einer angeblichen Pizzeria. Es gab dort weder Pizza, noch Gemüse, es gab nur noch Reste wie Kamelfleisch und Salat. Das Pizzeriaschild steht wahrscheinlich nur als Lockmittel.

Wir fuhren 10 km südlich von Boujdour an der Steilküste zu einem sehr schönen Strand hinab (N25°58,150´ W14°30,100´). Dort schlugen wir unser Nachtlager auf.

 

Hier kann man stundenlang den Strand entlang laufen ohne eine Menschenseele zu treffen, außer zwei alte Schiffswracks die hier gestrandet sind. Möglicherweise durch Navigationsfehler oder Motorschaden.

Die Nacht war ruhig und nun sind wir auf dem Weg nach Dakhla, die letzte große Stadt vor Mauretanien. Die Straße dorthin führt immer gerade an der Küste des Atlantiks und in der Wüste der Westsahara.

Bevor wir es vergessen, wir sind natürlich immer mit Jonas on Tour ….Jonas ist ein sehr angenehmer Reisebegleiter und wir verstehen uns alle sehr gut mit ihm. Rocky mag ihn auch sehr gerne J

Dez. 4

Kilometerstand bei Abfahrt Camping Sidi Magdoul/Essaouira:

114.810 km

Kilometerstand bei Ankunft Camping Fort Bou Jerif: 115.173 km

Bisher gefahrene Kilometer: 4.423 km

 

Nach einer regnerischen Nacht ging es weiter in Richtung Fort Bou Jerif mit einem Zwischenstopp auf dem Campingplatz in Sidi Ifni. Der Campingplatz „Sidi Ifni“ (nach dem Ort benannt) hatte überraschender Weise auch heiße Duschen und die sanitären Anlagen waren für marokkanische Verhältnisse in Ordnung.

Am nächsten Morgen ging es dann in Richtung Fort Bou Jerif. Nach dem Dorf Sidi Ifni ging es links von der Teerstrasse weg auf eine Piste.

Die Piste schlängelt sich 15 km durch die reizvolle Berglandschaft hindurch und ist nur mit einem 4 Wheel Drive zu befahren. Die Piste führt durch Flusstäler bergauf in einsame Hügellandschaften.

Fort Bou Jerif ist eine sehr schöne Anlage. Hier haben das franz. Ehepaar Evy und Guy Dreumont einen Stützpunkt für Offroader, Wüstenfans und Naturfreunde in der Nähe eines alten Forts errichtet. Die Basis umfasst einen sehr gepflegten Campingplatz, ein Restaurant, ein Motel und ein Hotel. Die sanitären Anlagen sind sehr gut und die Bediensteten sehr freundlich.

Nach einem kurzen Essen und ein Bier für uns machten wir uns auf den Weg das Fort zu besichtigen. Es waren nur Reste des Forts der franz. Legion zu sehen. War aber sehr interessant.

Am Abend spielten wir dann in der Bar noch eine Runde franz. Monopoly und dann ging es ins Bett.

Wir versuchen abends immer die Zeit irgendwie rum zu bringen, da wir schon immer vor Einbruch der Dunkelheit auf einem Schlafplatz sind und die Abende können lang werden. Was soll man schon alles machen auf 6 Quadratmetern?! Aber wir meistern es ganz gut mit lesen, ratschen und Rocky beschäftigen.

Dez. 4

Kilometerstand bei Abfahrt Camping Le Relais/Marrakesch: 114.633 km

Kilometerstand bei Ankunft Camping Sidi Magdoul/Essaouira: 114.810 km

Bisher gefahrene Kilometer: 4.060 km

Wir freuten uns schon die ganze Zeit, endlich ans Meer zu kommen. Nach einem kurzen Frühstück und Zwischenstopp in einem Supermarkt ging es los in Richtung Essaouira. Die Strecke dort hin war nicht sonderlich aufregend. Essaouira ist eine Kleinstadt mit 80.000 Einwohnern, wurde durch Unesco zum Weltkulturerbe benannt und liegt direkt am Meer.

Der Campingplatz Sidi Magdoul ist ca. 3km von der Medina entfernt. Die Sanitäranlagen sind mäßig.

Man kann die Stadt durch einen schönen Sparziergang am Strand problemlos erreichen. Rocky war voller Freude, da wir dort Harald mit seinem Hund Tami wieder trafen. Wir legten gleich mal einen Sparziergang mit den Beiden zur Medina über den Strand ein. Dort konnten sich Tami und Rocky richtig auslaufen.

Am nächsten Tag erkundeten wir den Fischereihafen und nahmen in der Nähe des Hafens ein Sandwich ein.

Auf dem Rückweg zum Campingplatz gingen bei Peter „die Pferde durch“. Er sah einen Reiter am Strand und musste natürlich auch unbedingt reiten. Der Haken daran war, dass er geführt wurde und nicht alleine reiten durfte. Nach 5 Minuten war Peter völlig gelangweilt damit.

Am Abend gab es dann noch gegrilltes Schafsfleisch für Peter und dann gingen wir bald zu Bett.

Am nächsten Morgen 26.11.2008 ging es weiter Richtung Sidi Ifni.

Wir sind ab jetzt nur noch mit Jonas unterwegs. Nicole und Dirk haben eine andere Reisegeschwindigkeit wie wir und deshalb trennten wir uns vorerst.

Wir stellten fest, dass Marokko für Langzeitreisende wie uns langsam zu teuer wird und deshalb geht es jetzt recht flott in Richtung Westsahara.

Dez. 4

Kilometerstand bei Abfahrt Camping Le Tissa/Quarzazate: 114.495 km

Kilometerstand bei Ankunft Camping Le Relais/Marrakesch: 114.633 km

Bisher gefahrene Kilometer: 3.883 km

 

Nach einem Frühstück und Café ging es auf dem Campingplatz Le Tissa nähe Quarzazate gegen 09:00h morgens los Richtung Marrakech.

Marrakech hat 688.000 Einwohner und zählt zu den Königsstädten Marokkos. Man sagt, es sei die „Perle des Südens“. Nach kurzem Suchen fanden wir ca. 8km ausserhalb der Innenstadt Marrakeschs den Campingplatz Le Relais. Ein wunderschöner Campingplatz mit Restaurant, Swimmingpool (leider zu kalt) und warmen Duschen.

Hier lernten wir Harald kennen, ein netter Typ aus Freiburg der unterwegs ist nach Liberia. Dort hat er seine schwarze Frau und möchte dort einen Campingplatz eröffnen. Sein Fahrzeug ist ein alter 407 Mercedes Bus und sein Begleiter ist sein Hund Tami, der sich auch gleich gut mit unserem Rocky verstand. Eine Mitfahrerin hat er auch noch dabei, die Xenia die in Mali aussteigen wird und wieder zurückfliegen wird. Sie haben sich übers Internet kennen gelernt. Für Harald ist es recht praktisch, denn die Beiden teilen sich die Fahrtkosten usw. 

Am ersten Abend in Marrakech fuhren wir mit dem Taxi in die Innenstadt zum Platz „Djamaa el-Fna“ an dem abends „der Bär“ tanzen soll. Der Taxifahrer war ein ausgebuffter Hund und zockte uns gleich mal richtig ab. Zudem kam noch, dass er keine Hunde mitnahm. Also bot sich Harald an auf Rocky aufzupassen. Der Platz „Djamaa el-Fna“ ist Marrakechs Touristenhochburg. Er ist riesengroß und es versammeln sich dort Gaukler, Schlangenbeschwörer, Frauen die einen mit Henna Farben beschmieren und unzählige Kleinküchen die jeden Tag erst abends aufgebaut werden. Alles ist hier ein einziger Nepp und erinnerte uns ein wenig an das Oktoberfest in München.

Den nächsten Tag nutzten wir zum Relaxen…

 

Nov. 27

Kilometerstand bei Abfahrt Fes: 114.155 km

Bisher gefahrene Kilometer: 3.745 km

 

Nach einer kalten regnerischen Nacht auf dem Campingplatz Source Bleue fuhren wir mit Jonas, Nicole und Dirk gegen 9:00 Uhr morgens, nach einem kurzen Stopp am „Stammcafe“, Richtung Todra-Schlucht los.

Die Todra-Schlucht ist eine gigantische Verwerfung im Plateau, das den hohen Atlas vom Jebel Sarhro trennt. Aus der Schlucht sprudelt kristallklarer Fluss. Normalerweise ist sie am schönsten früh morgens bei Sonnenaufgang.

Eigentlich hatten wir vor, die Todraschlucht am obersten Punkt auf einer sehr schlechten Piste Richtung Dades Schlucht zu überqueren. Auf dem Weg in die Todra-Schlucht wurde uns klar, dass dies nicht machbar ist. Die starken Schneefälle und erheblichen Wassermassen unterspülten und beschädigten die Strassen.

Somit fuhren wir bis 2.200m hoch und kehrten dort wieder um. Leider hatten wir unsere Ski bzw Snowboardausrüstung nicht dabei, sonst wären wir dort ein bisschen gefahren. Das Ganze erinnerte uns mehr an Österreich und nicht an Afrika.

Danach ging es weiter Richtung Quarzazate auf den schönen Campingplatz Le Tissa, auf dem wir mit Jonas die einzigen Gäste waren.

Nicole und Dirk besuchten noch die Dades-Schlucht und sie werden uns in Marrakesch treffen. Die sanitären Anlagen sind gut und warm Wasser zum Duschen ist auch vorhanden. Der Campingplatzbesitzer lud uns noch zu einem nächtlichen Tee ein und wir plauderten über Marokko. Am nächsten Morgen ging es dann weiter in Richtung Marrakesch.

Nov. 20

Kilometerstand bei Abfahrt Fes: 113.752 km

Bisher gefahrene Kilometer: 3.405 km

 

Am 16.11.2008 erreichten wir Fes, einer der Königsstädte Marokkos. Sie hat in etwa 1 Million Einwohner und ist symbolisch das Herz des Landes.

Nach Ankunft auf unserem Campingplatz „International“ gingen wir erstmal 5 km in Richtung „Neustadt“. Der Campingplatz ist schon sehr herunter gekommen, doch heiße Duschen gab es trotzdem. Die sogenannte Neustadt von Fes erwies sich als eine einzige Baustelle. Peters Highlight an diesem Tag war ein gegrilltes Hähnchen, war besser als im Wienerwald..

Gegenüber den eisigen Temperaturen Chefchoauens war es in Fes sehr angenehm. Die Nächte sind jedoch immer noch sehr kalt doch dank unserer Standheizung in unserem Muli war es sehr kuschelig. Peter machte jeden Abend ein schönes Lagerfeuer. Somit lies es sich auch im mittleren Atlasgebirge sehr gut aushalten.

Am nächsten Tag nach dem Frühstück brachen wir auf, um uns die Medina von Fes anzusehen. Jedermann schwärmte, dass konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Die Medina von Fes ist die größte mittelalterliche islamische Altstadt der Welt, die heute noch bewohnt ist. Esel und Maultiere sind hier nach wie vor das Haupttransportmittel.

Wir nahmen uns am Haupteingang einen Führer, der uns durch die engen, verwinkelten Gassen, Werkstätten, Färbereien und Gerbereien führte. Wir hätten uns sonst völlig verlaufen, es ist total unübersichtlich und verwirrend. Uns hat es sehr gut gefallen, den Gerbern und Färbern bei ihrer Arbeit zu zuschauen und wir waren froh, dass es Winter ist, denn immer Sommer soll der Gestank unerträglich sein.

Unser „netter Guide“ schleppte uns natürlich auch in einige Geschäfte wo wir was kaufen sollten. Peter lies sich zu einem kleinen Ledergeldbeutel breitschlagen, nachdem der Händler nicht mehr locker lies. Mittags gab es für Micha natürlich noch Couscous mit Gemüse und Peter aß einen Rinderspieß mit Pommes, Salat und Reis. Es ist wie überall, alle wollen den Touristen etwas verkaufen. Im Großen und Ganzen ist die Medina von Fes wirklich sehr sehenswert. Auf dem Rückweg zum Campingplatz ließen wir uns mit dem Taxi zu einem großen Supermarkt fahren. Es ist gar nicht so leicht in Marokko einen vernünftigen Supermarkt zu finden. Peter und Rocky blieben draußen und Micha ging einkaufen. Ihr wisst ja alle was das bedeutet, ein völlig überladener Einkaufswagen und Ebbe im Geldbeutel. Als Micha aus dem Supermarkt kam, traf Peter erstmals der Schlag und es stellte sich die Frage, wie bringen wir all die Tüten und ein riesiges Paket Hundefutter sowie 9 Liter Wasser zu Fuß zum Campingplatz. Dank Jonas Hilfe und einem Taxi war es kein Problem. Peter hat es im ersten Moment ein wenig die Laune verdorben. Am Abend machten wir dann wieder ein kleines Feuerchen und nachdem es uns zu kalt wurde kuschelten wir uns in unsere Schlafsäcke.

 

19.11.2008 Auf gehts in Richtung Er Rachidia Source Bleue 

 

Aufgestanden und zusammengepackt, 19.11.2008 um 7:00 Uhr morgens ging es dann zusammen mit Jonas in Richtung Meski auf den Campingplatz Source Bleue.

Die Strecke ist gut befahrbar und es geht in einer wunderschönen Landschaft bergauf bergab bis knapp 2000 Meter Höhe. Es ist vom landschaftlichen her vergleichbar mit dem Grand Canyon in den USA. Der Unterschied ist, man kommt an hübschen kleinen Dörfern vorbei und Esel reiten an den Straßen.

An der Einfahrt des Campingplatzes erwarteten uns schon Kinder, die Bonbons wollten und ihre Bastelarbeiten verkaufen wollten. Der Campingplatz liegt einer einer wunderschönen Palmenoase mit einer Wasserquelle, die in der Hochsaison auch zu einem Schwimmbad genutzt wird. Die Sanitäranlagen sind hier nicht besonders einladend und sauber.

Nach dem Auspacken unserer Campingausrüstung ging es dann mit dem Taxi in die nächst größere Stadt Er Rachidia. Ach übrigens, in Marokko ist ein Taxi für 6 Personen vorgesehen. Die meisten Taxis sind Mercedes Benz 124. Da wir schon seit ein paar Tagen kein Alkohol mehr haben wurde es Zeit wieder etwas zu bunkern. Auf moslemischen Boden gibt es offiziell keinen Alkohol. Ein netter Herr auf unserem Campingplatz gab uns einen wertvollen Tipp, es gäbe in Er Rachidia einen Shop in dem Alkohol verkauft wird. Wir kauften Bier, Wein und Pastis. Jetzt sind wir wieder gesattelt. Am Abend grillte Peter für sich und Rocky noch ein Fleisch und für Micha gab es Salat und Baguette. Das Fleisch kaufte wir auf einem Markt in Er Rachidia. Laut Peters Aussage ist das Fleisch hier gut und verträglich. Rocky hat es natürlich auch gemundet. Nach dem Essen mussten wir wie jeden Abend schauen, dass es spät wird und wir nicht zu früh schlafen gehen. Es wird hier relativ schnell dunkel und die Abende/Nächte sind sehr kalt. Heute waren wir wieder draußen und haben uns unseren Grill als Fußwärmer unter den Tisch gestellt. Man möchte ja auch nicht den ganzen Abend auf ca. 4 Quadratmetern drinnen sitzen.

Ach ja, unsere anderen Mitfahrer (Nicole und Dirk) haben noch einen Zwischenstopp über Meknes eingelegt. Sie wollten noch eine der Königsstädte besuchen und werden morgen wieder zu uns kommen. Wir werden dann alle zusammen in die Todraschlucht fahren soweit das Wetter es zu läßt. Seit heute Nacht regnet es…….es wird Zeit das wir endlich in den Süden kommen …

 

Nov. 15

Kilometerstand bei Ausreise Europa: 113.430 km

Bisher gefahrene Kilometer: 2.680 km

 

Am 11.11.2008 erreichten wir Tarifa, eine kleine Ortschaft hinter Algcieras wo wir 3 Tage am Campingplatz Rio Jara blieben und uns auf Afrika vorbereiteten. Afrika ist nur noch 15 km entfernt.

Der Campingplatz ist sehr schön gelegen, ca. 4km hinter der kleinen Ortschaft Tarifa, direkt am Meer, sehr sauber und gepflegt. Hier lies es sich gut aushalten. Es gibt Strom und die Duschen sind warm allerdings hat das alles auch seinen Preis, 28 Euro pro Nacht. Die Gegend um Tarifa ist ein Kitesurfing-Paradies, da der Wind täglich ab Mittags auffrischt. Die Strände sind kilometerlang. Die Tage sind angenehm warm, dafür die Nächte eiskalt. Einen Tag nutzten wir für einen Ausflug nach Gibraltar eine englische Enklave und somit alles very very british. Wir denken, die Spanier hätten es gerne zurück aber genauso gut hätten wir unser gestohlenes Geld auch wieder gerne zurück. Wohl auch nicht machbar. In der Straße von Gibraltar, die das Mittelmeer mit dem Atlantik verbindet ist vor kurzem ein Frachtschiff aufgelaufen und zerbrochen. Wohl auch nicht alltäglich, sie versuchen nun es zu zerlegen aber das wird wohl ein Jahrhundertjob.

In Gibraltar gibt es unter anderem auch noch die letzte europäische Affenkolonie. Sie hausen ganz oben am Felsen aber die Besichtigung hätte 8 Pfund pro Person gekostet. Dies sind umgerechnet ca. 16 Euro. Es war uns zu teuer, da wir mit Sicherheit noch genug Affen zu sehen bekommen. Durch Zufall trafen wir bei der Einreise nach Gibraltar unseren Mitfahrer Jonas, der ebenfalls Gibraltar besichten wollte.

Wir erledigten alle Einkäufe, füllten die Wassertanks unseres Mulis auf und am 14.11.2008 ging es früh morgens los Richtung Algcieras zur Fähre die uns nach Ceuta brachte.

Ceuta gehört noch zu Spanien, ist aber schon auf der marokkanischen Seite also in Afrika. Ceuta ist eine Enklave der Spanier auch noch ein Überbleibsel der spanischen Eroberer. Hier tankten wir noch unseren Muli voll mit Diesel, hier ist ein zollfreies Gebiet und der Liter Diesel kostet 79 Cent. Dann ging es weiter zur marokkanischen Grenze.

Die Einreise war relativ einfach dank der Hilfe von „freundlichen Touristenmanagern“, die gleich mal Geld von uns verlangten. Wir konnten ihn gar nicht abwehren, er nahm uns sofort in Beschlag. Wir gaben ihm 4 Euro, damit war er natürlich nicht zufrieden aber die Arbeit war schon getan und wir hatten ihn nicht nach seiner Hilfe gebeten. Die Zöllner fragten uns nach Waffen, wir konnten ihnen nur mit „Rocky“ dienen. Alles klar dann… Bonjour in Marokko. Der Tourismus in diesem Land wird zunehmend größer und das Land bereitet sich darauf vor. Unsere Route führte uns zunächst, ca. 120 km von der Grenze entfernt, an einen kleinen Ort im Rifgebirge namens Chefchaouen. Diese kleine Ortschaft hat 45.000 Einwohner und liegt unterhalb der phänomenalen Rifgipfel. In der alten Medina Chefchauens mischen sich marokkanische und andalusische Einflüsse. Sie ist einfach traumhaft schön mit ihren roten Dächern, knallblauen Häuschen und schmalen Gassen. Wir aßen gleich mal einen guten Couscous mit Gemüse. Einwenig aufdringlich sind hier die Dealer. An jeder Gasse und auch am Campingplatz wollen sie dir etwas verkaufen.

Unser Campingplatz „Azilan“ befindet sich oberhalb dem Städtchen. Man hat einen sehr schönen Ausblick auf die Stadt.

Für Marokko ist der Campingplatz sauber, heißes Wasser kostet 1 Euro und Internetzugang hat man hier auch. Man muß ab jetzt einfach die Ansprüche bezüglich auf Sauberkeit der Duschen und Toiletten einwenig reduzieren.

Nov. 10

Hallo an alle,

wir haben soweit wieder alles geklärt mit unseren Banken und Dokumente und sind an einem sicheren Campingplatz in Marbella. Ihr braucht euch alle wirklich keine Sorgen machen. Vielen Dank an alle die die sich sehr bemüht haben das alles geklärt wird und die uns durch viele Gästebucheinträge Beistand geleistet haben.

Liebe Grüße aus der Ferne,

Micha, Peter und Rocky

Nov. 7

Heute Nacht mussten wir richtig Lehrgeld bezahlen unter anderem durch Dummheit und Leichtsinn …

 

Hier eine kleine Schilderung des Raubs:

 

Um ca. 3:00 Uhr nachts als wir an einer Autobahnraststätte Nähe Nabonne in unserem Muli schliefen knackte jemand die Beifahrertüre auf. Vermutlich wurden wir und Rocky möglicherweise mit Gas ruhig gestellt. Eigentlich kennt man diese Stories aus Fernsehen und Zeitungen, aber das es einen irgendwann selbst betrifft glaubt man nicht. Peter ist normalerweise ganz sensibel auf Geräusche wenn er schläft und unser Rocky auch. Es ist schon komisch, dass keiner mitbekommen hat, dass jemand von vorne bis hinten ins Fahrzeug durchging. Gezielt hat der Räuber eine verdeckte Tasche mitgenommen, die sich an unserem Bett befand, in der sich alle unsere Kreditkarten, Führerscheine und Ausweise sowie sehr viel Bargeld befanden. Aufmerksam wurden wir erst, als Rocky (der sich ausserhalb des geschlossenen Fahrzeugs befand) stark winselte. Erst dann konnten wir realisieren was passiert war. Wir sperrten sofort all unsere Bankkarten und fuhren zur Polizei. Es ist schon erstaunlich, dass in Frankreich nicht einmal die Polizei Interesse zeigt. Immerhin handelt es sich hierbei um einen Raub. Mehr als einen abgestempelten Zettel erhielten wir nicht. Nach X-Tausend Telefonaten mit Banken, Michas Papa und Schwester stellten wir fest, dass der Räuber innerhalb kürzester Zeit zwischen Raub und Sperrung unsere Karten (ca. 1,5 Stunden) auch noch Geld von unseren Bankkonten abgehoben hat. Was für ein „Disaster“.

Uns ist klar geworden, dass im französischen und spanischen Raum auf Autobahnraststätten, auch bei noch soviel Betrieb, mit keinerlei Sicherheit zu rechnen ist. Diesen Schock müssen wir erstmal verdauen…Aber wir werden uns nicht unterkriegen lassen.

 

Sehr genervt und mit Wut im Bauch (die hoffentlich bald verraucht) fahren wir nun weiter nach Richtung Gibraltar/Spanien um endlich nach Afrika zu gelangen.

 

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