Kilometerstand bei Abfahrt Fes: 113.752 km
Bisher gefahrene Kilometer: 3.405 km
Am 16.11.2008 erreichten wir Fes, einer der Königsstädte Marokkos. Sie hat in etwa 1 Million Einwohner und ist symbolisch das Herz des Landes.
Nach Ankunft auf unserem Campingplatz „International“ gingen wir erstmal 5 km in Richtung „Neustadt“. Der Campingplatz ist schon sehr herunter gekommen, doch heiße Duschen gab es trotzdem. Die sogenannte Neustadt von Fes erwies sich als eine einzige Baustelle. Peters Highlight an diesem Tag war ein gegrilltes Hähnchen, war besser als im Wienerwald..
Gegenüber den eisigen Temperaturen Chefchoauens war es in Fes sehr angenehm. Die Nächte sind jedoch immer noch sehr kalt doch dank unserer Standheizung in unserem Muli war es sehr kuschelig. Peter machte jeden Abend ein schönes Lagerfeuer. Somit lies es sich auch im mittleren Atlasgebirge sehr gut aushalten.
Am nächsten Tag nach dem Frühstück brachen wir auf, um uns die Medina von Fes anzusehen. Jedermann schwärmte, dass konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Die Medina von Fes ist die größte mittelalterliche islamische Altstadt der Welt, die heute noch bewohnt ist. Esel und Maultiere sind hier nach wie vor das Haupttransportmittel.
Wir nahmen uns am Haupteingang einen Führer, der uns durch die engen, verwinkelten Gassen, Werkstätten, Färbereien und Gerbereien führte. Wir hätten uns sonst völlig verlaufen, es ist total unübersichtlich und verwirrend. Uns hat es sehr gut gefallen, den Gerbern und Färbern bei ihrer Arbeit zu zuschauen und wir waren froh, dass es Winter ist, denn immer Sommer soll der Gestank unerträglich sein.
Unser „netter Guide“ schleppte uns natürlich auch in einige Geschäfte wo wir was kaufen sollten. Peter lies sich zu einem kleinen Ledergeldbeutel breitschlagen, nachdem der Händler nicht mehr locker lies. Mittags gab es für Micha natürlich noch Couscous mit Gemüse und Peter aß einen Rinderspieß mit Pommes, Salat und Reis. Es ist wie überall, alle wollen den Touristen etwas verkaufen. Im Großen und Ganzen ist die Medina von Fes wirklich sehr sehenswert. Auf dem Rückweg zum Campingplatz ließen wir uns mit dem Taxi zu einem großen Supermarkt fahren. Es ist gar nicht so leicht in Marokko einen vernünftigen Supermarkt zu finden. Peter und Rocky blieben draußen und Micha ging einkaufen. Ihr wisst ja alle was das bedeutet, ein völlig überladener Einkaufswagen und Ebbe im Geldbeutel. Als Micha aus dem Supermarkt kam, traf Peter erstmals der Schlag und es stellte sich die Frage, wie bringen wir all die Tüten und ein riesiges Paket Hundefutter sowie 9 Liter Wasser zu Fuß zum Campingplatz. Dank Jonas Hilfe und einem Taxi war es kein Problem. Peter hat es im ersten Moment ein wenig die Laune verdorben. Am Abend machten wir dann wieder ein kleines Feuerchen und nachdem es uns zu kalt wurde kuschelten wir uns in unsere Schlafsäcke.
19.11.2008 Auf gehts in Richtung Er Rachidia Source Bleue
Aufgestanden und zusammengepackt, 19.11.2008 um 7:00 Uhr morgens ging es dann zusammen mit Jonas in Richtung Meski auf den Campingplatz Source Bleue.
Die Strecke ist gut befahrbar und es geht in einer wunderschönen Landschaft bergauf bergab bis knapp 2000 Meter Höhe. Es ist vom landschaftlichen her vergleichbar mit dem Grand Canyon in den USA. Der Unterschied ist, man kommt an hübschen kleinen Dörfern vorbei und Esel reiten an den Straßen.
An der Einfahrt des Campingplatzes erwarteten uns schon Kinder, die Bonbons wollten und ihre Bastelarbeiten verkaufen wollten. Der Campingplatz liegt einer einer wunderschönen Palmenoase mit einer Wasserquelle, die in der Hochsaison auch zu einem Schwimmbad genutzt wird. Die Sanitäranlagen sind hier nicht besonders einladend und sauber.
Nach dem Auspacken unserer Campingausrüstung ging es dann mit dem Taxi in die nächst größere Stadt Er Rachidia. Ach übrigens, in Marokko ist ein Taxi für 6 Personen vorgesehen. Die meisten Taxis sind Mercedes Benz 124. Da wir schon seit ein paar Tagen kein Alkohol mehr haben wurde es Zeit wieder etwas zu bunkern. Auf moslemischen Boden gibt es offiziell keinen Alkohol. Ein netter Herr auf unserem Campingplatz gab uns einen wertvollen Tipp, es gäbe in Er Rachidia einen Shop in dem Alkohol verkauft wird. Wir kauften Bier, Wein und Pastis. Jetzt sind wir wieder gesattelt. Am Abend grillte Peter für sich und Rocky noch ein Fleisch und für Micha gab es Salat und Baguette. Das Fleisch kaufte wir auf einem Markt in Er Rachidia. Laut Peters Aussage ist das Fleisch hier gut und verträglich. Rocky hat es natürlich auch gemundet. Nach dem Essen mussten wir wie jeden Abend schauen, dass es spät wird und wir nicht zu früh schlafen gehen. Es wird hier relativ schnell dunkel und die Abende/Nächte sind sehr kalt. Heute waren wir wieder draußen und haben uns unseren Grill als Fußwärmer unter den Tisch gestellt. Man möchte ja auch nicht den ganzen Abend auf ca. 4 Quadratmetern drinnen sitzen.
Ach ja, unsere anderen Mitfahrer (Nicole und Dirk) haben noch einen Zwischenstopp über Meknes eingelegt. Sie wollten noch eine der Königsstädte besuchen und werden morgen wieder zu uns kommen. Wir werden dann alle zusammen in die Todraschlucht fahren soweit das Wetter es zu läßt. Seit heute Nacht regnet es…….es wird Zeit das wir endlich in den Süden kommen …