März 19

Kilometerstand bei Abfahrt Hotel Matadi/Kongo DRC: 126.989 km

Kilometerstand bei Ankunft Hotel Ondjiva/Angola: 128.679 km

Bisher gefahrene Kilometer: 17.929 km

… Also fuhren wir mittags um 13:00 Uhr von der Angola Botschaft zur Grenze Angola. An der Ausreise Kongo DRC wurde natürlich wieder alles in die Bücher eingetragen und wir mussten sogar unsere Gelbfieberimpfung nachweisen. Nachdem wir alle Stempel bekamen und den Hundepass noch vorzeigen mussten ging es weiter zur Einreise Angola. Angekommen an der Schranke begrüßte uns ein sehr arroganter Mann und teilte uns mit, er spreche nur Portugiesisch, kein Englisch. Wir dachten uns das kann ja heiter werden. Wir mussten das Fahrzeug rechts parken und in ein kleines Zimmer eintreten wo eine Dame und ein Beamter saßen. Den Carnetstempel bekamen wir sofort. Der gute Mann nahm unsere Pässe und legte sie zur Seite. Nachdem er nach einer Stunde immer noch nichts machte fragte Micha und Timo ob wir etwas bezahlen können und er dann endlich die Pässe stempeln würde. Er war sehr verärgert darüber und sagte er könne die Pässe nicht stempeln. Nach 4 Stunden lagen bei uns vieren die Nerven blank. Wir fragten immer wieder bis wir endlich erfuhren, dass die Pässe nicht mehr hier seien sondern zum Beamten gebracht wurden der diese stempelte. Der Beamte ist krank und liegt zu hause im Bett. Sie haben ohne unseres Wissens die Pässe dort hin gefahren. Wir waren sehr verärgert darüber. Nach langen 6 Stunden an der Grenze warten bekamen wir nun die Pässe. Es ist schon ein Witz, man bekommt für Angola nur ein 5 Tages Transit Visum und muss den ersten Tag komplett an der Grenze verbringen.

Von der Grenze in Noqui ging es auf einer sehr schlechten Strasse weiter. Die Piste war katastrophal.

Es wurde auch schon langsam dunkel und wir suchten einen Schlafplatz. Wir kamen in ein kleines Dorf und fragten den Dorfchef ob wir hier übernachten können. Wir gaben ihm natürlich ein kleines Geschenk und kochten noch Spaghetti mit Tomatensauce. Der Dorfchef und seine Frau aßen mit uns und die anderen Bewohner aus dem Dorf standen alle um uns rum und sahen uns zu. Das war nicht sehr angenehm aber wir können nicht für 30 Menschen kochen. Wir waren für diese Menschen wie Kino. Wir freuten uns endlich ins Bett zu gehen. Aber mit schlafen war in dieser Nacht nicht viel. Die Dorfbewohner feierten die ganze Nacht Party, im nach hinein stellte sich heraus, dass jemand gestorben ist und das wird hier eine Woche gefeiert.

Früh morgens um 05:00 Uhr ging es weiter auf der sehr schlechten Piste mitten durch Bäume, teils felsigen Strassen weiter nach Tomboco. Peter musste teilweise sogar die Äste abhacken.

Wir brauchten für die 130 Kilometer 12 Stunden.

In Tomboco angekommen kauften wir uns in einer kleinen Kneipe etwas zu trinken und ein netter Engländer sagte uns wie die Strasse nach Luanda wäre. Man sollte auch wissen, dass von der Grenze Angola bis Tomboco keine Tankstelle ist und das es auch keinerlei Verpflegungsmöglichkeit gibt. Wir fuhren dann noch ca. 2 Stunden auf einer schlechten Strasse nach Nzeto und kamen zu einem Camp der Chinesen. Diese bauen hier die Strassen in Angola. Wir fragten den Manager ob wir hier campieren dürfen. Er war einverstanden und wir bekamen noch 4 Cola und Chinesische Nudeln und durften sogar Duschen. Am nächsten Tag brachen wir wieder um 05:00 Uhr morgens auf, da wir ja auch nur ein 5 Tages Transit Visum hatten. Die Strasse ging von Nzeto nach Barra do Dando. Ab dort war die Strasse auch endlich wieder asphaltiert. Allerdings brauchten wir für die letzten 20 Kilometer nach Luanda 2 Stunden, da es ein einziger Stau in diese Großstadt war. In Luanda wechselten wir noch schnell Geld und fuhren dann auch weiter. Die Strasse an der Küste Richtung Porto Amboim durch den Nationalpark „da Quicama“ war wunderschön, das Meer zur Rechten, der Park zur Linken und die Strasse ein Traum.

Die Dämmerung nahte und wir erreichten den Ort Porto Amboim. Auf der Suche nach einem Nachtlager, sprach uns ein sehr netter Portugiese an, sein Name ist Emanuel. Er fragte, ob wir eine Unterkunft suchten. Er schlug uns vor in dem Hotel wo er wohnte zu übernachten. Er lebt normalerweise in Europa und ist geschäftlich hier in Angola. Die Holländer nahmen sich ein Zimmer und wir schliefen im Auto. Das Zimmer bekamen sie sogar kostenlos. Der Besitzer war sehr freundlich. Abends gingen wir dann noch mit Emanuel und den beiden Holländern in ein sehr schönes und gutes Restaurant. Wir bezahlten zu fünft ca. 120 USDollar. Mit den beiden Holländern ist es immer sehr lustig. Angola ist sehr sehr teuer.

Am nächsten Morgen um 06:00 Uhr machten wir uns wieder auf den Weg. Die Asphaltstrasse war in Benguela wieder zu Ende. Unsere Nerven waren auch nicht mehr die Besten. Das Tanken erwies sich hier auch als sehr zeitaufwendig. An den Tankstellen standen alle Schlange.

Hier kostet 1 Liter Diesel nur 25 Cent. Die Piste von Benguela bis Cacula war mäßig bis schlecht. Ab Cacula war die Strasse wieder asphaltiert. Die Fahrt an diesem Tag dauerte von 06:00 Uhr morgens bis 21:00 Uhr abends, wo wir dann endlich in Lubango ankamen. Wir konnten noch einen wunderschönen Sonnenuntergang beobachten.

Nach 1 Stunde suchen fanden wir das Hotel Caspers Lodge. Es war eine sehr schöne Anlage und wir konnten hinter dem Haus im Hof campieren. Das Essen war auch sehr lecker, vor allem das Frühstücksbuffet. Es gab alles, Kaffee und Kuchen, Wurst und Käse uvm. An diesem Tag fuhren wir erst gegen 10 Uhr ab, da wir dachten es sind nur noch 400 Kilometer auf guter Strasse. Doch schon nach 40 Kilometern hinter Lubango fing einer sehr schlechte Asphaltstrasse an. Die Strasse hatte riesige Löcher und war teilweise überschwemmt.

Es zog sich bis Xangongo. Wir hatten langsam alle die Schnauze gestrichen voll. Ab Xangongo war die Strasse wieder sehr gut und wir erreichten Ondjiva gegen 18 Uhr. Da wir wussten, dass die Grenze zu Namibia ab 18 Uhr geschlossen ist, campierten wir auf dem Parkplatz im Hotel Ondjiva. Wir tranken noch etwas und plauderten über Angola.

Angola ist ein sehr reiches Land an Bodenschätzen und da der Bürgerkrieg erst seit einigen Jahren zu Ende ist, wird das Land jetzt neu aufgebaut. Uns begegneten die Menschen mit sehr viel Freundlichkeit. Wir waren total happy, dass wir Angola wirklich in 5 Tagen geschafft hatten.

Am nächsten Morgen ging es dann weiter zur Grenze Namibia, die jetzt nur noch 40 Kilometer vor uns lag …

März 19

Kilometerstand bei Abfahrt Hotel Hippocampo/Brazzaville: 126.654 km

Kilometerstand bei Ankunft Hotel Matadi: 126.989 km

Bisher gefahrene Kilometer: 16.239 km

 

Ungern verließen wir am 02.03.09 früh morgens das Hippocampo, da es hier wirklich schön war und das Essen sehr gut und wir uns hier sehr wohl fühlten. Der Besitzer ist auch schon viel in der Welt herumgereist und hat daher viel Verständnis und auch ein offenes Ohr für Traveller.

Erst fuhren wir noch zum Tanken, da der Diesel hier umgerechnet nur 30 Cent pro Liter kostet und dann ging es weiter zum Hafen von Brazzaville. Es erwies sich schnell, dass wir hier in einem einzigen Chaos waren. Keiner wusste wo wir unsere Papiere stempeln konnten und keiner konnte uns sagen wo wir die Tickets kaufen können. Wir waren schon um 08:00 Uhr dort, leider ging die erste Fähre nach Kinshasa jedoch erst um 12:00 Uhr. Um in den Hafen einfahren zu können, mussten wir eine Gebühr von umgerechnet 8 Euro bezahlen.

Nach langem Suchen und viel herum fragen ließen wir unsere Pässe und das Carnet ausstempeln und kauften die Fährentickets. Allerdings konnten wir erst kurz bevor die Fähre ankam die Tickets kaufen. Wir standen 4 Stunden am Hafen und beobachteten das Chaos.

Wir bezahlten für die Fähre ca. 60 Euro komplett für 2 Personen und ein Fahrzeug.

Wir schlängelten uns durch die Einheimischen auf die Fähre. Auf der Fähre ging das Chaos weiter, viele Behinderte, Blinde und Arme Einheimische fuhren rüber nach Kinshasa. Die Beamten schlugen mit Ruten auf die Menschen ein. Es war grausam. Wir waren mit unseren Holländern die einzigen Touristen an Bord.

Angekommen in Kinshasa (Kongo DRC) wurden wir in den Zollhof eingewiesen und wurden zu den Beamten diktiert. Da wir kein Angolavisum hatten wollten sie uns schon fast nicht nach Kongo DRC einreisen lassen. Eine sehr freundliche Touristenmanagerin machte dies aber möglich. Der Beamte wollte auch noch einen Nachweis über unsere finanziellen Mittel sehen. Nach ca. 2 Stunden waren die Formalitäten erledigt und wir dachten jetzt können wir endlich weiter fahren. Doch jetzt musste noch unser Fahrzeug gecleant werden. Ein Mann kam zu uns und machte uns verständlich, dass wir das Auto cleanen lassen müssen. Dies kostete 60 Dollar, wenn wir das nicht machen dann können wir halt nicht einreisen. Also ließen wir unseren Muli noch kurz mit Chlor einsprühen und wechselten noch Geld. Man bekommt hier für 1 Euro ca. 5000 FC. Man hat eine Menge Geld in der Hand J Das hier sind ungefähr 100 Euro.

Dann ging es endlich weiter. Wir fuhren aus dem Zollhof heraus und schlängelten uns durch die Strassen von Kinshasa. Wir waren sehr überrascht, da diese Stadt einen sehr geregelten Eindruck machte. Die Asphaltstrassen waren auch sehr gut.

Leider schafften wir heute nur knapp 160 Kilometer. Wir übernachteten auf dem Parkplatz des Hotels Bele in Mbanza. Wir bekamen dort etwas zu essen und trinken und konnten kostenfrei auf dem Parkplatz campieren.

Früh morgens ging es dann weiter auf der guten Teerstrasse nach Matadi. Diese Stadt hatten wir uns eigentlich etwas schöner und geordneter vorgestellt. Es war eine einzige Kloake. Alles dreckig und chaotisch.

Wir fuhren gleich zur Angola Botschaft. Die Botschaft befand sich in mitten eines Marktes. Angekommen an der Botschaft gaben wir unsere Pässe ab und mussten in der prallen Sonne mit vielen Einheimischen auf dem Rasen der Botschaft warten. Die Menschen in der Botschaft waren sehr arrogant. Nach 3 Stunden holte uns die Dame in das Büro. Wir mussten noch einen 4 Seiten langen Antrag ausfüllen, der dann auch nochmals auf Portugiesisch übersetzt wurde, und einen handschriftlichen Brief verfassen, warum und mit was wir nach Angola einreisen etc. So, nun teilte uns die Dame mit wir können morgen um 11 Uhr das Visum abholen. Wir bezahlten wir das 5 Tages Transit Visum pro Person 30 USDollar.

Da es hier keinen Campingplatz gab, fuhren wir in das Hotel Matadi.

Wir mussten ein Zimmer buchen und die anderen konnten auf dem Innenhof campieren. Also schliefen die Holländer im Zimmer und wir im Auto. Wir mussten allerdings ein bisschen Tricksen, da es nicht erlaubt ist das zwei Männer in einem Zimmer schlafen. Abends spielten wir noch eine Runde Romme und gingen dann bald zu Bett.

Am nächsten Morgen fuhren wir um 09:00 Uhr zur Botschaft, in der Hoffnung das Visum schon eher zu bekommen. Wir mussten allerdings von 09:00 Uhr bis 13:00 Uhr warten bis die gute Dame endlich zum Arbeiten anfing.

Wir waren froh als wir das Visum endlich hatten ….

März 1

Kilometerstand bei Abfahrt Hotel Lekoni/Gabon: 126.004 km

Kilometerstand bei Ankunft Hotel Hippocampo/Brazzaville: 126.654 km

Bisher gefahrene Kilometer: 16.104 km

 

Früh aufgestanden und losgefahren ging es weiter von Lekoni zur Grenze Kongo.

Nach 500 m war die gute Teerstrasse zu Ende, blockiert von einer Schranke, es war der letzte Kontrollposten von Gabon. Leider war der Zöllner noch nicht wach und wir mussten ihn in seiner Blechhütte wach rütteln. Etwas benommen fragte er nach den Pässen und schrieb alle Daten auf und wollte dann auch noch 20.000 CFA Ausreisegebühr. Nach kurzer Erklärung, dass wir das nicht bezahlen müssen ließ er uns weiter fahren. Es ging weiter bei Regen auf einer absoluten schlechten Matschpiste Richtung Grenze Kongo.

Wir warteten schon verzweifelt auf den Grenzposten, überlegten noch umzukehren, da wir dachten wir haben den Posten übersehen aber dann nach ca. 30 km sahen wir das „Halte Police“ Schild. Wir waren richtig erleichtert. Die Einreise war relativ schnell erledigt, es wurde wieder alles in die Bücher eingetragen und schon ging es weiter. Die 200 km Piste bis Oyo war die schlimmste Strecke wo wir bisher gefahren sind. Wir haben 9 Stunden gebraucht. Es ist unvorstellbar was unser Muli ausgehalten hat.

Es waren Löcher, die so tief und voll mit Wasser waren das das Wasser bis zu unseren Seitenscheiben reichte. Wir konnten nur mit Allrad und teilweise mit Differentialsperre vorne und hinten fahren. Wir hofften nur, dass unser Muli das alles packt, da du hier keine Fahrzeuge auf der Piste triffst. Nach 150 km kam uns erst der erste LKW entgegen. Total fertig und geschafft waren wir froh als wir die Teerstrasse in Oyo erreichten. Wir stellten uns in den Innenhof der Auberge Berger, die nur von Libanesen besetzt war.

Früh gingen wir zu Bett um am nächsten Morgen die letzten 400 km bis Brazzaville zu machen.

Die Strecke nach Brazzaville war anfangs geprägt mit tiefen Schlaglöchern. Dann wurde die Strasse immer besser und wir konnten richtig Kilometer machen. Wir waren angenehm überrascht über die Freundlichkeit und die lächelnden Gesichter der Kongolesen. Man hat hier wirklich das Gefühl, dass man willkommen ist.

Nach 6 langen Tagen und 2800 km ab Yaounde waren wir endlich in Brazzaville im Hotel Hippocampo angekommen wo wir auch die Holländer Timo und Max wieder trafen mit denen wir am Montag weiter nach Kinshasa und Angola fahren werden. Das Hotel Hippocampo ist super, das Essen lecker, die Duschen sauber und die Inhaber total freundlich. Wir können kostenlos am Parkplatz campieren.

Hier in Brazzaville sind sehr viele Europäer, die alle wegen Business hier sind. Die Strassen werden von den Chinesen gebaut.

Am Sonntag war dann für Peter großer Check an unserem Fahrzeug angesagt, alles sauber machen, Motorraum reinigen, Ölfilter und Luftfilter wechseln, Kraftstofffilter erneuern da unser Muli nicht mehr genug Leistung hatte.

März 1

Kilometerstand bei Abfahrt Yaounde/Kameroun: 123.999 km

Kilometerstand bei Ankunft Hotel Lekoni/Gabon: 126.004 km

Bisher gefahrene Kilometer: 15.254 km

 

Gegen 06:00 Uhr morgens fuhren wir alleine weiter Richtung Gabon. Die gute Teerstrasse führte uns über Ebolowa zur Grenze nach Eboro. Die Aus-und Einreiseformalitäten waren schnell erledigt und es ging weiter über Oyem und Lalara bis Mevang wo abrupt die gute Teerstrasse aufhörte. Die Strasse war wie abgerissen und es ging weiter über eine sehr schlechte Strasse mit großen Löchern durch den Dschungel. Zwischen Lalara und Mevang waren wir endlich am Äquator angekommen.

Das GPS stand auf null und ein Schild wies uns darauf hin, dass wir nun an der Äquatortaufe angekommen sind, nach 110 Tagen Fahrt.

Es brach mal wieder die Dämmerung ein und wir waren mitten im Dschungel. Wir suchten nach einem geeigneten Platz zum übernachten aber fanden leider keinen. Nach ca. 1,5 Stunden auf schlechter Strasse in der Dunkelheit durch den Dschungel kamen wir in das Dorf Ndjole und fanden ein sehr nettes Hotel (Hotel Kevazingo) wo wir im Innenhof kostenlos campieren konnten. Die nette Dame hatte uns sogar einen Zimmerschlüssel zum Duschen gegeben. Abends kochte Micha noch Spaghetti mit Tomatensauce für alle und wir aßen zusammen mit der Besitzerin und ihrem Bruder.

Am nächsten Morgen ging es wieder mal sehr früh weiter Richtung Libreville, der Hauptstadt Gabons. Die Strasse war sehr kurvig aber sehr gut. Man musste nur mit den überladenen Holztransportern vorsichtig sein. Angekommen in Libreville entschieden wir uns mal für die Luxusvariante. Wir buchten uns eine Nacht im 5 Sterne Hotel Le Meridien ein. Das erste Mal nach 4 Monaten ein großes Hotelzimmer und warme Dusche. Luxus pur aber bitte nicht nach dem Preis fragen. Rocky konnte auch mit in das Hotel. Wir wussten eigentlich gar nicht genau, warum wir den Umweg nach Libreville machten. Damit sich die Fahrt ein wenig lohnte, versuchten wir erneut das Angola Visum hier zu bekommen. Wir waren bei der Botschaft aber wurden abgewimmelt. Der Türsteher „Hanswurst“ sagte kein Visum für Touristen. Wir ließen nicht locker und standen am nächsten Morgen um 09:00 Uhr wieder auf der Matte. Aber keine Chance. So, was sollten wir nun machen?!? Also fuhren wir in den Hafen um uns bei der Safmarine zu erkundigen zwecks Verschiffung von Libreville nach Namibia. Leider teilte uns die Dame mit, dass es nicht möglich ist das wir mit an Bord gehen. Also entschieden wir uns noch am selben Tag weiter bis nach Lambarene zu fahren und von dort aus weiter in den Kongo. Wir werden das Angola Visum hoffentlich in Matadi bekommen.

In Lambarene angekommen besuchten wir das Albert Schweizer Hospital für Lebrakranke. Danach fanden wir direkt am Ogooué Fluß ein sehr schönes Hotel wo wir am Parkplatz campieren konnten. Nachts fing es an zu regnen und wir hatten die ganze Nacht sehr schlecht geschlafen, da wir sehr gemischte Gefühle über die Strecke nach Dolisie in den Kongo hatten.

Trotzdem früh aufgestanden und losgefahren. Nach ca. 50 km hinter Lambarene begann schon die sehr schlechte Piste. Wir fragten einige Einheimische und sie sagten uns die Piste sei ca. 600 km katastrophal. Nach kurzer Überlegung entschieden wir uns, die ca. 160 km nach Alembe wieder zurück zu fahren und dann über Franceville in den Kongo zu reisen. Das ist derselbe Weg den unsere holländischen Freunde wählten. Wir werden sie in Brazzaville wieder treffen um durch die demokratische Republik Kongo und Angola gemeinsam zu fahren.

In Alembe angekommen begann eine gute Piste die aber nicht von langer Dauer war. Schon nach 20 km fing die schlechte Piste an. Wir schafften es an diesem Tag aber trotzdem bis nach Lopé. Dort fanden wir ein wunderschönes Hotel (Hotel Lopé) wo wir auf dem Parkplatz campieren konnten. Das Essen war auch sehr lecker aber das Gute hat auch seinen Preis. Die Aussicht auf den großen Fluß Ogooué war wie im Bilderbuch.

Ein Traum und die Hotelanlage super schön.

Weiter ging es am nächsten Morgen, natürlich sehr früh, Richtung Kongo Grenze. Die schlechte Piste ging noch ca. 350 km, das war wirklich sehr anstrengend.

Doch plötzlich in Mouana fing eine brandneue Teerstrasse an die bis Lekoni ging. Wir waren heilfroh endlich wieder guten Asphalt unter dem Auto zu haben.

In Lekoni angekommen übernachteten wir auf dem Parkplatz des Hotels Lekoni.

Leider hatten wir heute keine Dusche aber auf einer solchen Reise darf man nicht so penibel sein. Morgen geht’s weiter in den Kongo.

 

März 1

Kilometerstand bei Abfahrt in Cattle Ranch Obudu/Nigeria: 123.223 km

Kilometerstand bei Ankunft Yaounde/Kameroun: 123.999 km

Bisher gefahrene Kilometer: 13.249 km

 

Natürlich wieder früh morgens ging es mit unseren 4 Schweizer Motorradfahrern weiter Richtung Grenze Kameroun. Die Teerstrasse führte uns durch schöne Landschaften und kleine Dörfer zur Grenze nach Ekok. Die Ausreiseformalitäten waren schnell erledigt, die übliche Prozedur und es ging weiter über eine sehr schlechte Piste zur Einreise Kameroun. Die Einreise war auch kein Problem, es wurde natürlich wieder alles in die „wichtigen“ Bücher eingetragen und Mama und Papa mussten auch wie immer vermerkt werden. Wir ließen natürlich wieder alles abstempeln und wollten an der Grenze in einer Bar eine Cola trinken um auf die Schweizer zu warten. Als wir uns hinsetzten kam ein Typ auf uns zu und fragte uns ob wir unseren Hund den Rocky angemeldet hätten und ob wir einen Hundepass hätten. Wir gaben ihm die Papiere und er sagte wir müssen mit dem Hund zum Tierarzt und behauptete, dass wir den Hund durch die anderen Länder Afrikas geschmuggelt hätten. Bis dato hatte es niemanden interessiert. Der Typ war total aggressiv und brachte uns zum Tierarzt an der Grenze. Natürlich war dieser nicht da und wir mussten eine halbe Stunde warten bis er kam. Wir hatten Glück das der Tierarzt überhaupt erreichbar war. Es kam eine nette Tierärztin, sie schaute ob Rocky Wasser trank und wir gaben ihr umgerechnet 15 Euro und bekamen ein Gesundheitszertifikat. Es war reine Schikane und Geldmacherei von dem Typen. In der Zeit als wir auf den Tierarzt warteten machte uns der Typ die Vogelkrallen vom Auto ab, die wir in Burkina Faso geschenkt bekamen und behauptete wir hätten einen Vogel umgebracht und das kostet natürlich auch noch etwas. Wir gaben noch allen ein Bier aus und waren froh als wir endlich weiterfahren konnten.

Weiter ging es ca. 80 km nach Mamfe auf einer sehr sehr schlechten Piste durch den Dschungel.

Aber die tolle Dschungellandschaft machte die Fahrt sehr angenehm.

Man sah auch immer wieder kaputte Holztransporter am Pistenrand liegen.

Nach Einbruch der Dämmerung suchten wir uns einen Platz zum campieren. Wir fanden einen Fußballplatz kurz vor Mamfe wo wir übernachteten. Gegen 20:00 Uhr fing es dann total an zu regnen. Welch ein Glück, wenn es nämlich vorher geregnet hätte hätten wir die Piste dorthin nicht passieren können.

Am nächsten Morgen ging es dann weiter über Nguti und Kumba nach Limbe. Wir waren heil froh als wir nach 5 Stunden schlechter Strassen durch den Dschungel endlich wieder auf einer Teerstrasse waren. Landschaftlich war die Gegend sehr schön und die Menschen auch sehr freundlich. Auf der Strecke, ca. 100 km vor Limbe, standen die Schweizer am Straßenrand und wir hielten an und erfuhren, dass Markus einen Getriebeschaden an seiner BMW R80GS hatte. Er konnte nur noch im 4 Gang fahren, da sich kein anderer Gang mehr einlegen ließ. Er raste mit ca. 70km/h durch die Dörfer bis nach Limbe. In der Zwischenzeit telefonierten wir mit unserem Freund Erich Schultes, der sich hervorragend mit Motorrädern auskennt. Er sagte uns, dass die Schaltfeder innen im Getriebe gebrochen sei. Telefonisch bestellten wir die Schaltfeder und ließen sie per DHL Express nach Yaounde schicken. Wir waren sehr gespannt ob die Feder ankommt wenn wir in der Hauptstadt von Kameroun sind.

Angekommen in Limbe stellten wir uns zum Hotel Miramare.

Der Platz war wunderschön direkt am Meer und die sanitären Anlagen naja. Aber man kann ja nicht alles haben. Die Overlandbusse trafen wir dort auch wieder. Das sind Reisegesellschaften die mit einem Bus mit 20 Mann durch Afrika reisen, Preis 8000 US Dollar für 9 Monate inkl. aller Visas und Essen. Ist doch gar nicht so schlecht aber nicht jedermanns Sache 8 Monate mit so vielen Leuten in einem Bus.

Am 18.02.2008 ging es dann auf der guten Teerstrasse weiter über Douala nach Yaounde. Markus war schon ein wenig angespannt da er ja noch immer nur im 4 Gang fahren kann. Er stellte seine Alukoffer zu uns ins Auto damit er nicht so schwer ist. Im Verkehrschaos von Douala stoppten uns Pseudopolizisten mitten auf der Strasse und wollten uns ein Strassengebührsticker andrehen. Wir erkannten aber schnell das dies keine echten Polizisten waren und sagten ihnen, die Polizei hätte uns gesagt wir bräuchten das nicht. Somit war die Sache schnell erledigt.

Angekommen in Yaounde konnten wir im Eglise Presbyterian Guesthouse, in der Nähe der Water Towers campieren.

Der Platz war groß und die Wiese schön aber die „Regeln“ nicht so toll. Von 20 Uhr abends bis 06:00 Uhr morgens war das Guesthouse geschlossen und wir sollten die Nachttoiletten draußen benutzen. Ihr könnt euch nicht vorstellen wie dreckig das war. Das Loch wo alle rein machten war voll mit Würmern etc.

Eine Unverschämtheit, da wir für den Platz umgerechnet pro Nacht 10 Euro bezahlten. Hinzu kam, dass die Menschen dort sehr unfreundlich waren.

Am nächsten Tag organisierten wir uns das Visum für die Demokratische Republik Kongo und Gabon. Das DRC Visum kostete 90 USDollar und das Gabon Visum 120 USDollar. Wir erhielten beide Visas in einem Tag.

Am nächsten Morgen wartete Markus schon gespannt auf die Schaltfeder. Er ging zu DHL und sie sagten ihm, dass das Päckchen leider jetzt in Togo sei und am Montag erst hier wäre. Also versuchten Peter,Markus und Fabian schon mal das Getriebe zu zerlegen.

Peter und Markus waren in einer Schlosserei um ein spezielles Werkzeug zu konstruieren, um den Flansch der Abtriebswelle vom Getriebe abzuziehen. Leider vergeblich, da der Flansch so fest saß und dann kam auch noch zu allem Glück dazu, dass dadurch der Flansch verbogen wurde. Also musste Markus am Sonntag zurück nach Zürich fliegen um ein Austauschgetriebe zu holen.

Wir fuhren dann am Sonntag schon mal weiter nach Gabon und werden uns auf dem Weg mit den Holländern Timo und Max treffen. Die Schweizer werden wir wahrscheinlich erst wieder in Namibia treffen, da Markus erst wieder am Freitag zurück nach Yaounde kommt.

 

Feb. 28

Kilometerstand bei Abfahrt in Grand Popo/Benin: 121.677 km

Kilometerstand bei Grenzübertritt Nigeria: 121.932 km

Kilometerstand bei Ankunft Cattle Ranch Obudu/Nigeria: 123.223

Bisher gefahrene Kilometer: 12.473 km

 

Früh morgens ging es weiter auf einer sehr guten Teerstrasse von Benin Grand Popo über Cotonou zur Grenze Nigeria in Ketou.

An der Grenze angekommen wurden wir  von einem Einheimischen zum Zoll geführt. Wir hätten den Posten ohne ihn wahrscheinlich nicht so leicht gefunden, da das Dorf eine einzige Baustelle war. Dort ließen wir unser Carnet abstempeln und weiter ging es zum Polizeikontrollposten wo wir mal wieder unsere Pässe ausstempeln mussten. Die Ausreise war überraschender Weise sehr rasch erledigt und schon waren wir in Nigeria. Das erste Dorf glich einem dreckig stickenden Banditenkaff. Wir fuhren ca. 10 Kilometer und warteten schon auf den Einreiseposten. Plötzlich war die Straße durch ein Nagelbrett blockiert. Dort saß ein Polizist der nicht einmal die Stempel bei sich hatte. Sein „Hiwi“ fuhr mit uns zurück in das Banditenkaff um die Stempel zu holen und vorher noch zum Zoll um das Carnet abzustempeln. Der Zollbeamte empfing uns in Unterhose da er gerade seinen Mittagsschlaf machte. Das Zollgebäude sah aus wie eine Gefängniszelle. Danach fuhren wir wieder retour zum Polizisten der uns nun die Pässe stempeln konnte. Es dauerte ewig da er natürlich alle Daten in seinem „wichtigen“ Buch vermerken musste.

Wir fuhren endlich weiter in Richtung Abeokuta wo wir gleich mal nach 5 km schon wieder ein Nagelbrett auf der Strasse hatten und wieder einmal dieselbe Prozedur mit der Polizei hatten. Dies wiederholte sich bis Abeokuta ca. 15 Mal. Ganz schön anstrengend. Alle wollen Smalltalk und natürlich ein Geschenk aber wir hatten leider nichts mehr?!? Unsere Mission war nur „Peace and Love“, dies kam gut bei den Beamten anJ

Total fertig in Abeokuta angekommen suchten wir in diesem Verkehrschaos ein Hotel bzw. eine Bleibe. Es wurde wieder einmal dunkel und wir kamen nur langsam voran, da irrsinnig viele Menschen, Autos und Motorbikes den Verkehr aufhielten.

Nach langem Suchen fanden wir endlich ein Guesthouse wo wir im Innenhof campieren konnten. Das Guesthouse New Gate war sehr freundlich und befand sich in der Nähe des großen Fussballstadions. Wir hatten zwar keine Duschen aber wenigstens eine Bar.

Am nächsten Morgen (05.02.09) ging es früh los da wir bald in Abuja sein wollten. Der Weg führte uns durch große katastrophale Städte wie Ibadan und Ilorin.

Die Teerstrasse lies auch sehr zu wünschen übrig, die Löcher auf den Strassen waren riesig und es entwickelte sich zu einer Slalomfahrt. Die Strassenränder waren gesäumt von total beschädigten LKW´s und PKW´s.

Ein kurzes Stück fuhren wir hinter einem Tanklaster, der verdächtig nach Benzin roch. Nach genauerem Betrachten sahen wir, dass aus dem hinteren Tankbereich literweise Benzin raus ran. Dies war aus unserer Sicht eine fahrende Bombe und wir zogen es vor, wenn es auch noch so gefährlich war, sofort zu überholen. Nach ca. 500 km Fahrt und ca. 13 Stunden sowie wieder einmal in der Dunkelheit fanden wir in dem Dorf Bida ein Guesthouse. Das Guesthouse Inn war ein heruntergekommener Innenhof aber wir waren froh eine sichere Bleibe zu haben. Leider hatten wir wieder einmal keine Dusche. Wir schliefen natürlich wieder in unserem „Muli“ und brachen am nächsten Morgen wieder um 06:00 Uhr auf um endlich nach Abuja zu gelangen.

Die teilweise sehr schlechte Teerstrasse führte uns durch viele viele Dörfer, die natürlich sehr zeitraubend waren. Da unsere Dieseltanks bald leer waren und wir nur noch einen Reservekanister mit 20 Litern voll hatten, suchten wir vergeblich eine Tankstelle die Diesel hatte. Da nämlich Nigeria, eines der reichsten Ölländer Afrikas ist, aber selber keinen Diesel produziert muss dieser Kraftstoff importiert werden. Somit kommt es immer wieder ausserhalb der Großstädte zu enormen Engpässen mit Dieselkraftstoffen. Also füllten wir unseren Tank mit den letzten 20 Litern auf und hofften bis Abuja durchzukommen. Das erste schlechte Erlebnis in Nigeria hatten wir an einer Tankstelle als wir Diesel suchten, dort belästigten uns zwei Besoffene, der Eine hing sich an den Spiegel und der Andere an die Türe und sie wollten wahrscheinlich eine Schlägerei provozieren. Peter gab richtig Gas und dem Tempo konnten sie natürlich nicht Stand halten. Im Rückspiegel sahen wir sie noch hart gestikulieren. In Abuja angekommen waren wir sichtlich überrascht, die Stadt ist total neu und modern und hat ein super Verkehrsnetz. Da wir nicht sofort den Weg zum Hotel Sheraton fanden, fragten wir eine Polizeistreife ob sie uns nicht dorthin führen können. Gegen ein wenig Geld waren sie gerne bereit uns dort hin zu führen. Leider sprang ihr Auto nicht an und wir mussten sie erstmal anschieben. Wir haben von Reisenden erfahren, dass man im Hotel Sheraton kostenlos im Innenhof campieren kann. Angekommen im Sheraton zeigte uns der Portier den Parkplatz hinter dem Hotel, der eigentlich, für das das man kostenlos stehen kann, okay war. Wir konnten die Duschen am Pool benutzen, was für Micha nicht so angenehm war, da die Männer von der Poolbar begeisterte Zuschauer beim Duschen waren. Die Toiletten und den wunderbaren Pool durften wir auch benutzen.

Die Zeit im Hotel Sheraton verbrachten wir mit Visabeschaffung für Kongo-Brazzaville und Kameroun. Das Kongo-Brazzaville Visum erhielten wir innerhalb 2 Stunden für 100 USDollar und das Kameroun Visum innerhalb von 24 Stunden für 120 USDollar. Die haben ganz schöne Preise für den Eintritt in ihre Länder. Einen Tag später kamen noch 4 Schweizer Motorradfahrer und 2 Holländer, die wir alle schon einmal getroffen haben. Zusammen machten wir uns auf den Weg zur Angola Botschaft und bekamen natürlich eine schlechte Nachricht. Visas erst wieder in 14 Tagen, da das Papier für die Visas aus ist. Das muss man sich mal vorstellen?!? Es ist wirklich nicht einfach das Angola Visum zu bekommen, wir werden es in Gabon nochmals versuchen. Vor der Angola Botschaft war an diesem Tag auch noch eine Art Demonstration.

 

Wir lernten sehr nette Menschen in Abuja kennen, verbrachten die Abende mit italienischem Essen und in der Bar oder kochten zusammen mit den anderen Travellers.

Die Bar war jeden Tag mit mehr Prostituierten besetzt als Gästen. Mit manchen Prostituierten hatten wir ein sehr nettes freundschaftliches Verhältnis.

Endlich nach 8 langen Tagen ging es mit den Schweizer-Motorradfahrern (Fabian, Aniza, Markus und Janine) weiter Richtung Obudu zur Cattle Ranch. Die Holländer fuhren schon einen Tag vor uns los, da sie noch nach Calabar mussten um ihren Hinterachssimmerring zu erneuern. Die Teerstrasse führte uns durch eine schöne Landschaft über Wamba, Makurdi bis auf 1890 m hoch zur Cattle Ranch.

Dort oben fühlten wir uns wie in den Bergen bei uns zu Hause. Das Heimatgefühl war sehr stark ausgeprägt. Die Cattle Ranch ist eine große Hotelanlage wo viele Politiker und andere Berühmtheiten verkehren. Man kann sogar mit der Seilbahn hochfahren.

Wir konnten an einem sehr stillen abgelegenen Platz ganz oben in der Anlage campieren. Wir schliefen so gut wie schon lange nicht mehr. Das war eine wunderbare Ruhe. Das Klima war mal endlich richtig angenehm kühl und das Beste war, es gab keine Moskitos. Da heute Valentinstag war gingen wir im Hotel Restaurant Buffet essen. Es war zwar sehr teuer aber auch sehr sehr lecker.

Die Nigerianer sind ein sehr freundliches und aufgeschlossenes Volk. Trotz aller Befürchtungen hatten wir keinerlei Probleme.

  

Feb. 19

Kilometerstand bei Abfahrt in Accra/Kokrobite Beach: 120.807 km

Kilometerstand bei Ankunft in Grand Popo/Benin: 121.677 km

Bisher gefahrene Kilometer: 11.887 km

 

Und wieder einmal ging es früh morgens los um weiter von Accra Richtung Togo zu fahren. Nachdem wir uns nicht sicher waren, was wir machen sollen, fuhren wir nach Tema zum Hafen um uns zu erkundigen was die Verschiffung von Tema nach Südafrika kostet. Nach langem Suchen der Schiffsgesellschaften erfuhren wir, dass die Verschiffung über 1 Monat dauert und ca. 2500 Euro kostet. Also fuhren wir weiter durch einige kleine Dörfer und schöne Landschaften bis nach Keta. Wir suchten dort eine Unterkunft und fanden ein schönes Guesthouse „Loneho Lodge“ wo wir auf dem Parkplatz campieren konnten. Wir nahmen noch ein kleines Abendessen zu uns und gingen dann zu Bett.

Früh aufgestanden, ging es weiter zur Grenze nach Togo. Angekommen an der Grenze kamen gleich viele Schlepper auf uns zu die uns alle helfen wollten. Da die Grenze hier ein einziges Chaos war nahmen wir uns natürlich auch einen Helfer. Wir erledigten alle Formalitäten. Bei der Ausreise von Togo hat die gute Dame an der Passkontrolle Micha die Pässe um die Ohren gehauen, da das Ausreiseformular nicht in Blockschrift ausgefüllt war. In solchen Situationen heißt es ruhig bleiben, ansonsten bekommt man halt den Ausreisestempel nicht und man muss warten bis die guten Menschen hier wieder mal Lust zum Stempeln haben. Nach langem hin und her und neu ausfüllen des Ausreiseformulars bekamen wir dann unseren Stempel und es ging weiter zur Einreise Togo. Wir bekamen für 10.000 CFA (ca. 15 Euro) ein 7 Tages Visum und bezahlten noch unserem „Helfer“ 20 Euro und fuhren weiter nach Lome.

Uups, wir sind ja schon fast in Benin?! Wir suchten einen Campingplatz, der im Reiseführer schön beschrieben war und waren nach ca. 100 km schon an der Grenze zu Benin. Also hieß es umkehren um zurück zu Chez Alice zu fahren. Chez Alice ist eine kleine Bungalowanlage mit Campingmöglichkeit und einer sehr guten Schweizer Küche. Hier bekommt man Wurstsalat, Rösti, Salat etc. Die Betreiberin ist schon seit 30 Jahren in Togo. Es ist eine sehr angenehme und schöne Atmosphäre. Die Betreiberin Alice ist eine Schweizerin und macht das richtig toll. Wir haben dort sehr viele Reisende getroffen sowie Deutsche und Schweizer die dort schon seit einigen Jahren leben. Einer von ihnen hat sogar einen Affen, der einigige Male entkommen ist und im Restaurant rum gelaufen ist 🙂 Normalerweise ist er zutraulich und Peter hat sich von ihm entlausen lassen.

 

An einem Abend waren wir bei einem Deutschen zum Essen eingeladen, es gab Leberkäse mit Kartoffelsalat und sogar Weißbier. Das hat Peter riesig gefreut. Nun waren wir schon wieder am Überlegen ob wir von hier verschiffen sollen oder nicht. 2 Wochen lang und nach einigen Erkundigungen bei den Schiffsgesellschaften entschieden wir uns Tag für Tag wieder um. Sollen wir uns das wirklich antun nach Nigeria, Kongo und Angola zu fahren? Wenn wir Verschiffen haben wir auch noch das Problem mit unserem Hund Rocky. Wenn wir per Flugzeug nach Südafrika einreisen, muss unser Hund 2 Wochen in Quarantäne.

Jonas und Xenia entschieden sich zurück nach Ghana zu fahren und sich dort mit Nicole und Dirk zu treffen. Die Beiden haben einfach ein anderes Reisetempo wie wir.

Die Abende bei Alice waren sehr lustig. Hier treffen sich alle Travellers.

Ansonsten gibt es in Lome nicht viel zu sehen. Leider lassen die Afrikaner die schönen Strände von Togo sehr verdrecken. Hier liegt total viel Müll und keiner fühlt sich dafür verantwortlich dies zu beseitigen. Es ist sehr Schade, da Togo sehr langläufige Strände hat.

Wir waren einige Male in der Stadt u.a. auch im Restaurant „Alt München“. 

Unser Visum mussten wir auch verlängern ansonsten haben wir uns in Lome nur die Zeit irgendwie vertrieben.

Micha ging es eines Abends richtig schlecht. Sie bekam leicht Fieber und hatte totale Kopfschmerzen. Es stellte sich schnell heraus, dass es höchstwahrscheinlich Malaria war. Nach einigen Tagen ging es ihr dann wieder viel besser und dann ging es bei Peter los. Bei ihm hat sich die Malaria total auf den Magen geschlagen. Wir waren beim Arzt und er bekam eine Infusion und auch Malariatabletten und dann ging es auch wieder aufwärts.

Nach ausgeruhten 14 Tagen fuhren wir in den Norden von Togo Richtung Atakpame. Dort oben hat eine Gruppe von 16 Deutschen ein Art Camp „Maison des Armis“ aufgebaut. Sie haben eine Krankenstation für die Einheimischen und haben 10 Kinder bei sich wohnen, die keine Eltern, kein Essen und keine Chance auf ein „normales“ Leben haben. Sie geben den Kindern die Möglichkeit auf eine Schulbildung, da dort ausgebildete Lehrer arbeiten.

Für die Afrikaner gibt es dort auch einiges an Arbeit und sie werden sogar auch als Lehrlinge im Handwerk ausgebildet. Sie haben die Bungalows zusammen mit den Deutschen gebaut und ein kleines Hotel mit 3 Zimmern sowie Kompost-Toiletten und Duschen (allerdings mit Eimern J).

Dort oben hat man ein super Wasser direkt aus der Quelle. Der Chef ist ein deutscher Schamane. Alle sind Vegetarier und man sollte sich auch kein Fleisch in der Anlage braten. Wir bestellten uns auch etwas zum Abendessen (Nudeln, Gemüse und Bohnen), dass sehr lecker war. Aber Peter ist halt ein FleischfresserJ Das Highlight war, dass wir zum ersten Mal auf dieser Reise in einem Art Hotelzimmer schliefen mit einem wunderbaren Ausblick in die Wälder von Togo. Es herrschte totale Stille, die sehr angenehm zum relaxen war. Die Deutschen sind auch sehr freundlich und haben sich, glauben wir, schon über unseren Besuch gefreut. Da wir ständig Probleme mit unseren Mägen haben, bekamen wir noch ein Kräutermittel. Mal sehen ob das hilft.

Am nächsten Tag (01.02.09) ging es dann Bergabwärts wieder zurück zu Chez Alice nach Lome. Wir verbrachten dort noch eine Nacht, da wir beim Veterinär (Tierarzt) für Rocky vorsichtshalber vor 5 Tagen eine Gesundheitsbescheinigung beantragt haben und wir diese erst am 02.02.09 abholen konnten. Falls wir ihn zurück nach Deutschland fliegen müssen benötigen wir dieses Zertifikat.

Nach dem Abholen des Veterinärzertifikats fuhren wir gegen 14 Uhr weiter nach Benin der Küste entlang. Leider hat sich die Abfahrt in Lome leicht verzögert, da natürlich nichts vom Tierarzt fertig war. Wir bezahlten umgerechnet 10 Euro und bekamen nach 2 Stunden diesen „Wisch“. Rocky wurde nicht einmal untersucht. So läuft das in Afrika, gegen Bezahlen kann man viel erreichen.

Die Grenze von Benin war total easy. Leider bekamen wir an der Grenze von Benin nur ein 48 Stunden Visum für 10.000 CFA. Wir fuhren nach der Grenze zu einer Hotelanlage „Grand Popo Auberge“ direkt am Meer. Wir konnten ganz alleine direkt am Meer neben der Anlage campieren.

Es war einer der schönsten Plätze die wir bisher hatten. Abends saßen wir noch am Strand von Grand Popo und tranken ein Glas Wein und gingen dann bald zu Bett. In der Nacht hörten wir das Meer rauschen. Der Platz war traumhaft.

Jetzt geht es dann morgen weiter nach Nigeria… Mal schauen was uns dort erwartet …

Feb. 2

Kilometerstand bei Abfahrt in Quaga: 119.891 km

Kilometerstand bei Ankunft in Accra/Kokrobite Beach: 120.807 km

Bisher gefahrene Kilometer: 10.157 km

 

Nach dem Frühstück und der Verabschiedung von Albrecht und Marianne fuhren wir alleine weiter Richtung Ghana. Zur Grenze nach Po waren es nur knapp 150 Kilometer. Für Micha war es sehr anstrengend, da sie ein leichtes Magenproblem hatte. Das bekommt hier in Afrika jeder einmal.

Angekommen an der Ausreise von Burkina Faso ließen wir unser Carnet Passage abstempeln und bekamen unseren Ausreisestempel in den Pass und schon ging es in dem ganzen Chaos weiter zur Einreise nach Ghana. Da wir unser Visum für Ghana schon hatten war die Einreise überhaupt kein Problem.

Die Grenzbeamten waren sehr freundlich und freuten sich über unseren Besuch. Vor allem freuten sie sich sehr, dass Peter Samy Kuffour kennt. Ghana ist das Heimatland von Samy Kuffour (Ex FC Bayern Spieler). Endlich konnten wir uns auch wieder richtig unterhalten, da in Ghana die Amtssprache Englisch ist.

Wir fuhren weiter nach Tamale und als es schon dunkel wurde entschieden wir uns hier eine Unterkunft zu suchen.

Nachdem wir in einigen Hotels nachfragten ob wir campieren können fanden wir die katholische Mission.

Die Angestellten waren sehr freundlich und wir konnten dort in unserem Fahrzeug im Innenhof kostenlos schlafen. Die Toiletten waren sehr dreckig und Duschen gab es auch keine. Tamale ist die Provinzhauptstadt mit ca. 300 000 Einwohnern aber es gibt hier nichts Sehenswertes.

Also fuhren wir am nächsten Morgen weiter Richtung Kumasi. Die gut geteerte Strasse war sehr gut befahrbar. Wir wollten eigentlich in den Molepark aber mit unserem Rocky hatten wir dort leider keinen Zutritt (keine Haustiere).

Kurz vor Kintampo legten wir an den Fuller Wasserfällen einen kleinen Stopp ein. Der Fuller Wasserfall stürzt hier über den Felsabbruch und fließt dann eine kurze Strecke unterirdisch weiter. Sehr schön zum anschauen.

Wir nahmen noch ein kurzes Essen zu uns. Micha bestellte sich Fufu, das Nationalgericht Ghana´s.

Fufu wird aus der sogenannten Yams-Frucht hergestellt. Die Frauen und Männer zerstampfen die Wurzel und stellen einen Art Brei her und manchmal geben sie noch Kochbananen oder Ziegenfleisch hinzu.

Weiter ging es nach Kumasi, in die Stadt mit dem schlimmsten Verkehrschaos Westafrikas. Hier fährt jeder wie er will und das Verkehrsaufkommen ist der pure Wahnsinn. Mitten in der Stadt sieht man umgestürzte LKW´s auf der Strasse liegen.

 

Leider fanden wir trotz umherirren in der City den Campingplatz den wir suchten nicht und es wurde auch schon langsam dunkel. Wir fuhren weiter und am Ortsausgang stießen wir auf ein sehr gepflegtes und schönes Guesthouse wo wir nach langem Überreden gegen eine kleine Summe Geld und ein Essen im Innenhof campieren konnten. Die Nacht verlief etwas unruhig weil nun Peter sehr große Probleme mit seinem Magen hatte. Am nächsten Morgen fuhren wir schon früh los um endlich nach Accra, in die Hauptstadt Ghana´s mit ca. 2 Millionen Einwohnern zu gelangen. Hier in Ghana haben sie bis auf wenige schlechte Strassen sogar Autobahnen. Kurz vor Accra war eine riesen Baustelle und somit natürlich ein großer Stau. Wenn man in Accra mit dem eigenen Fahrzeug unterwegs ist sollte man die Zeiten wissen wann man durch die Stadt fahren kann ansonsten ist hier nur Stau und man kommt nur sehr schleppend vorwärts. Langeweile kam jedoch nicht auf, da die Händler mitten im Stau alles verkaufen. Man müsste hier nicht einmal in einen Supermarkt gehen, man bekommt wirklich alles an den Strassen.

Wir fuhren ca. 30 km außerhalb an den Kokrobite Beach in das Big Millis Backyard, das seit ca. 30 Jahren von einer Britin geführt wird. Die Toiletten sind hier einigermaßen sauber und Duschen mussten wir mit Eimern. War auch mal ein Erlebnis. Das Essen war auch sehr lecker und hier ist es wirklich schön, direkt am Meer.

Aber es ist oberste Vorsicht geboten, man darf nichts mit an den Strand nehmen, da dort die Diebe schon warten und abends sollte man sich auch nicht im Dorf oder am Strand aufhalten. Erzählungen nach ist hier schon einiges an Überfällen passiert.

Wir organisierten uns das Visum für Nigeria, dass sehr zeitaufwendig war. Erstmals mussten wir den Antrag an der Botschaft abholen und etliche Kopien von unseren Ausweisen, Impfungen, Führerscheinen national und international, KFZ Versicherung und KFZ-Schein sowie vom Carnet und dem Einreisestempel von Ghana machen. Hinzu kam das heute Donnerstag war und die Nigeria Botschaft nur am Freitag, Montag und Mittwoch Visumanträge entgegen nimmt. Also fuhren wir am nächsten Tag wieder zur Botschaft und gaben die Anträge mit allen Unterlagen ab. Der Botschafter freute sich, dass wir nach Nigeria wollen. Er erzählte uns, dass er auch schon einige Male in Deutschland war. Er fragte uns ob wir das Visum sofort wollen. Erst dachten wir das wäre ja super aber es stellte sich schnell heraus, dass das auch seinen Preis hat. Er wollte statt 108 US Dollar das Doppelte. Wir entschieden uns die 108 US Dollar pro Visum zu bezahlten und konnten am Dienstag drauf das Visum abholen. Wir bekamen ein 3-Monatsvisum.

Wir verbrachten 10 Tage im Big Millis und lernten viele Reisende und Deutsche kennen die schon einige Jahre hier in Ghana leben. Hier war auch einiges geboten, jeden Freitag und Samstag trommelten und tanzten Einheimische und das ganze Dorf und die Touristen kamen. Party pur…

Ein paar Mal fuhren wir mit dem Taxi in die Stadt um Einkäufe zu erledigen und ins Internetcafe zu gehen.

Die Menschen hier in Ghana sind sehr sehr freundlich und vor allem etwas moderner wie in anderen Ländern Westafrikas. Hier sind auch überwiegend Christen und nicht sehr viele Muslime. Große Goldvorkommen und der Handel mit Sklaven begründeten den Reichtum und die Macht des im südlichen Ghana angesiedelten Reiches der Aschanti. Die ersten europäischen Handelspartner waren die Portugiesen, die sich im 16.Jh. an der Goldküste festsetzten und ihre Forts schon bald gegen Niederländer, Briten und Dänen verteidigen mussten, die ebenfalls auf der Suche nach dem schnellen Geld versuchten, an der Goldküste Fuß zu fassen. Bis zur Unabhängigkeit 1957 blieb Ghana britische Kolonie. Hier in Ghana ist die Währung Cedis (1 Euro = 1,60 Cedis). Eine sehr große Einnahmequelle ist hier der Verkauf von Särgen. An sehr vielen Strassen und in vielen Dörfern sieht man die Händler die ihre schönen handgemachten Särge für Erwachsene und Kinder verkaufen. Der Fisch hier ist ein Kindersarg….Ghana ist bekannt dafür …

So jetzt geht’s weiter nach Togo, Benin und dann nach Nigeria … Wir wollen endlich aus dem Malariagebiet. Bis jetzt hat´s uns noch nicht erwischt …

Jan. 14

Kilometerstand bei Abfahrt in Bankass: 119.491 km

Kilometerstand bei Ankunft in Quaga: 119.891 km

Bisher gefahrene Kilometer: 9.141 km

Früh aufgestanden und los gefahren waren wir ein wenig skeptisch ob wir es heute bis nach Quaga schaffen würden. Die Strassen zur Ausreise in Koro/Mali waren nur Piste aber gut befahrbar. An der Ausreise angekommen waren die Grenzformalitäten sehr schnell erledigt. Die Beamten waren sehr freundlich, es lag wahrscheinlich daran weil der 01.01.2009 (vielleicht gehen sie ja mit guten Vorsätzen ins neue JahrJ). Wir fuhren weiter zur Einreise Burkina Faso ca. 50km von der Ausreise Mali entfernt. Normalerweise sind die Ausreise/Einreise Posten immer sehr dicht zusammen. Die Piste dorthin war ziemlich schlecht, immer wieder musste man auf sehr große Schlaglöcher und große Steine achten. An der Einreise Burkina Faso´s bekamen wir ohne Probleme das Visum allerdings nur für 14 Tage und es kostete pro Person umgerechnet ca. 25 Euro. Für unser Fahrzeug konnten wir das Carnet de Passage abstempeln lassen. Der Zollbeamte sah noch kurz in unser Fahrzeug und wollte noch den Internationalen Führerschein von Peter sehen und schon waren wir in Burkina Faso.

Wir sind wirklich erstaunt, dass wir noch an keinem Grenzübergang Probleme hatten. Auch mit unserem Hund Rocky war es bisher total easy. Die Grenzbeamten haben irgendwie (auch wenn er klein ist) Respekt vor ihm. Es ist allerdings schon streßig mit einem Hund auf Reisen. Man darf ihn in keine Botschaft oder Hotels und teilweise auch in Internetcafes nicht mitnehmen. Unser Rocky bleibt leider nicht gerne alleine also muß immer einer beim Rocky bleiben:)

Nach der Grenze machten wir noch kurzen Stopp zum Mittagessen und trafen dort auch Jonas und Xenia.

Kurz vor Quaga wurde es schon langsam dunkel aber wir entschieden uns noch zum Hotel Ricardo in Quaga zu fahren. Wir hatten zwar die Koordinaten im GPS aber in der Dunkelheit war das gar nicht so einfach zu finden. Müde und nach 1 Stunde suchen kamen wir dann endlich am Hotel an. Das Hotel ist sehr schön (3 Sterne Hotel) mit einem sehr schönen Pool aber wie wir alle wissen hat das auch immer seinen Preis, pro Person bezahlten wir pro Nacht 5000 CFA (ca. 8 Euro). Hinzu kam noch das die Besitzern 10 Hunde hatte und das war ein richtig großes Problem mit unserem Rocky. Die zehn Hunde verteidigten natürlich ihr RevierJ

Am nächsten Morgen fuhren wir vormittags mit dem Taxi zur Botschaft um das Ghana Visum zu beantragen. Die Angestellte in der Botschaft war sehr freundlich doch leider war es Freitag und sie sagte uns wir bekommen das Visum erst am Montag wieder. Wir fuhren wieder zurück zum Hotel und entschieden uns den Campingplatz zu wechseln. Wir hatten eine gute Adresse in unserem Reiseführer stehen. Wir fuhren zum Hotel OK Inn.

Dort konnte man unendgeldlich campieren und wir hatten sogar Duschen, Toiletten und durften den Pool benutzen und sollten ein paar Mal im Hotel essen oder etwas trinken. Das war wirklich völlig in Ordnung, da das Hotel auch humane Preise hat. Wir trafen auf dem Platz auch noch viele Reisende. Am ersten Abend trafen wir im Hotel ein paar Botschafter aus dem Sudan und aus Burkina Faso und einen LKW Händler. Wir sagen euch, die haben uns total abgefüllt, Micha mit Wein und Peter mit Whiskey und haben den ganzen Abend versucht uns zu überreden, dass Peter in Quaga eine Werkstatt aufmacht und dort „Schwarze“ ausbildet. Die haben nicht mehr locker gelassen. Sie haben alles bezahlt und hatten alle richtig viel Geld. Wir sind auch dahinter gekommen warum sie sich in diesem Hotel aufhalten, es ist zugleich ein „Stundenhotel“.

Am nächsten Tag haben wir nichts gemacht, wir hatten einen Kater und waren total faul.

Am Sonntag fuhren Micha und Marianne mit dem Taxi in die Stadt. Es war die volle Katastrophe. Wir waren die einzigen Touristen und jeder wollte unser Guide sein. Wir konnten gar nicht so schnell schauen, da hatten wir schon zehn Männer um uns rum die uns alle die Stadt zeigen wollten. Nach ca. 2 Stunden hatten wir die Schnauze voll und fuhren wieder zurück. Am Abend fuhren wir in eine Bar in Quaga, uns sagte ein Typ das dort heute Abend Musik, afrikanische Tänze und getrommelt wird. Es war mal wieder ein voller Reinfall, nach 3 Liedern wollte der Musiker natürlich Geld und die Bar machte Feierabend.

Total genervt fuhren wir mit dem Taxi wieder zurück ins Hotel und gingen schlafen.

Am nächsten Morgen holten Peter, Jonas und Xenia unser Visum für Ghana ab. Wir waren total happy, dass wir das Visum hatten und wir nun endlich nach Ghana fahren können.

Quagadougou zählt heute gut eine Million Einwohner und erscheint zunächst als gesichtsloses, monströses Dorf. Die Stadtentwicklung verläuft alles andere als geordnet. Hier gibt es zahlreiche alte Stadtviertel ohne Strom und Wasser, die nach und nach abgerissen werden um moderne Stadtteile im Betonbaustil an deren Stelle zu errichten. Die Innenstadt befindet sich völlig im Umbau.

Aber man muss schon sagen wir sind sehr positiv überrascht wie freundlich die Afrikaner sind.

Man bekommt auf so einer Reise so viele Eindrücke, die muss man erstmal verarbeiten können. Auch wenn man dann die vielen Kinder an den Strassen sieht, die nicht viel zu Essen haben, Wasser aus dem Brunnen ziehen und schon in jungen Jahren schwer arbeiten müssen ist es sehr schwierig damit klar zu kommen. Wir können nicht jedem Menschen irgendetwas geben. Das geht einfach nicht. Man sieht auch wie die Kinder teilweise schon mit 14/15 Jahren kleine Baby´s auf dem Rücken tragen. Erst dachten wir das sind vielleicht ihre Geschwister aber wie sich später raus stellte sind das wirklich schon ihre eigenen Kinder.

Morgen geht es weiter nach Ghana …

Jan. 14

Kilometerstand bei Abfahrt in Sanga: 119.383 km

Kilometerstand bei Ankunft in Bankass: 119.491 km

Bisher gefahrene Kilometer: 8.741 km

 

Am nächsten Morgen fuhren wir nach einem ausgiebigen Frühstück die Piste hinab vom Dogondorf Sanga nach Bandiagara. Es ist landschaftlich wirklich wunderschön gewesen und die Piste war sehr gut zu befahren.

Unten in Bandiagara angekommen mussten wir mal wieder eine Bank suchen. Es ist hier gar nicht so einfach einen Geldautomaten zu finden. Oft sind die Bankautomaten defekt oder sie haben kein Geld mehr drin. In Bandiagara haben wir dann nur eine Bank gefunden die uns Dollar in CFA wechselte. Die Bank war voll mit vielen Einheimischen, die alle Geld brauchten und somit mussten Micha und Marianne 2 Stunden warten bis sie dran kamen. Peter war in der Zeit mit Albrecht beim Mittagessen.

Nachmittag entschieden wir uns weiter über die Wellblechpiste nach Bankass zu fahren.

Dort fanden wir ein sehr schönes Hotel „Hotel Nomme“ wo wir im Innenhof campieren konnten.

Die sanitären Anlagen war auch sehr sauber und die Leute sehr freundlich. Bankass ist etwas ruhiger und noch nicht von Touristen überlaufen und ist etwa 120 km von Bandiagara entfernt. Die Einheimischen des Dorfes freuten sich sehr über unseren Besuch.

An Silvester bestellten wir uns abends mit Marianne und Albrecht ein kleines Menü im Hotel, das sehr lecker war. Silvester wird hier in Afrika nicht so gefeiert wie bei uns, für die Afrikaner ist dies eher eine Nacht wo sie tanzen, trinken und feiern und es gibt hier auch kein Feuerwerk. Wir saßen um 24:00 Uhr nachts mit vielen Einheimischen vor dem Hotel und ratschten über das Leben in Afrika usw. Um 01.30h gingen wir dann ins Bett.

Jonas und Xenia blieben noch in Bandiagara und verbrachten Silvester dort. Mal sehen wann wir die Beiden wieder treffen.

Morgen werden wir weiter nach Burkina Faso fahren ….

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