15.01.2009 – 03.02.2009 … und weiter geht’s nach Togo und Benin

Kilometerstand bei Abfahrt in Accra/Kokrobite Beach: 120.807 km

Kilometerstand bei Ankunft in Grand Popo/Benin: 121.677 km

Bisher gefahrene Kilometer: 11.887 km

 

Und wieder einmal ging es früh morgens los um weiter von Accra Richtung Togo zu fahren. Nachdem wir uns nicht sicher waren, was wir machen sollen, fuhren wir nach Tema zum Hafen um uns zu erkundigen was die Verschiffung von Tema nach Südafrika kostet. Nach langem Suchen der Schiffsgesellschaften erfuhren wir, dass die Verschiffung über 1 Monat dauert und ca. 2500 Euro kostet. Also fuhren wir weiter durch einige kleine Dörfer und schöne Landschaften bis nach Keta. Wir suchten dort eine Unterkunft und fanden ein schönes Guesthouse „Loneho Lodge“ wo wir auf dem Parkplatz campieren konnten. Wir nahmen noch ein kleines Abendessen zu uns und gingen dann zu Bett.

Früh aufgestanden, ging es weiter zur Grenze nach Togo. Angekommen an der Grenze kamen gleich viele Schlepper auf uns zu die uns alle helfen wollten. Da die Grenze hier ein einziges Chaos war nahmen wir uns natürlich auch einen Helfer. Wir erledigten alle Formalitäten. Bei der Ausreise von Togo hat die gute Dame an der Passkontrolle Micha die Pässe um die Ohren gehauen, da das Ausreiseformular nicht in Blockschrift ausgefüllt war. In solchen Situationen heißt es ruhig bleiben, ansonsten bekommt man halt den Ausreisestempel nicht und man muss warten bis die guten Menschen hier wieder mal Lust zum Stempeln haben. Nach langem hin und her und neu ausfüllen des Ausreiseformulars bekamen wir dann unseren Stempel und es ging weiter zur Einreise Togo. Wir bekamen für 10.000 CFA (ca. 15 Euro) ein 7 Tages Visum und bezahlten noch unserem „Helfer“ 20 Euro und fuhren weiter nach Lome.

Uups, wir sind ja schon fast in Benin?! Wir suchten einen Campingplatz, der im Reiseführer schön beschrieben war und waren nach ca. 100 km schon an der Grenze zu Benin. Also hieß es umkehren um zurück zu Chez Alice zu fahren. Chez Alice ist eine kleine Bungalowanlage mit Campingmöglichkeit und einer sehr guten Schweizer Küche. Hier bekommt man Wurstsalat, Rösti, Salat etc. Die Betreiberin ist schon seit 30 Jahren in Togo. Es ist eine sehr angenehme und schöne Atmosphäre. Die Betreiberin Alice ist eine Schweizerin und macht das richtig toll. Wir haben dort sehr viele Reisende getroffen sowie Deutsche und Schweizer die dort schon seit einigen Jahren leben. Einer von ihnen hat sogar einen Affen, der einigige Male entkommen ist und im Restaurant rum gelaufen ist 🙂 Normalerweise ist er zutraulich und Peter hat sich von ihm entlausen lassen.

 

An einem Abend waren wir bei einem Deutschen zum Essen eingeladen, es gab Leberkäse mit Kartoffelsalat und sogar Weißbier. Das hat Peter riesig gefreut. Nun waren wir schon wieder am Überlegen ob wir von hier verschiffen sollen oder nicht. 2 Wochen lang und nach einigen Erkundigungen bei den Schiffsgesellschaften entschieden wir uns Tag für Tag wieder um. Sollen wir uns das wirklich antun nach Nigeria, Kongo und Angola zu fahren? Wenn wir Verschiffen haben wir auch noch das Problem mit unserem Hund Rocky. Wenn wir per Flugzeug nach Südafrika einreisen, muss unser Hund 2 Wochen in Quarantäne.

Jonas und Xenia entschieden sich zurück nach Ghana zu fahren und sich dort mit Nicole und Dirk zu treffen. Die Beiden haben einfach ein anderes Reisetempo wie wir.

Die Abende bei Alice waren sehr lustig. Hier treffen sich alle Travellers.

Ansonsten gibt es in Lome nicht viel zu sehen. Leider lassen die Afrikaner die schönen Strände von Togo sehr verdrecken. Hier liegt total viel Müll und keiner fühlt sich dafür verantwortlich dies zu beseitigen. Es ist sehr Schade, da Togo sehr langläufige Strände hat.

Wir waren einige Male in der Stadt u.a. auch im Restaurant „Alt München“. 

Unser Visum mussten wir auch verlängern ansonsten haben wir uns in Lome nur die Zeit irgendwie vertrieben.

Micha ging es eines Abends richtig schlecht. Sie bekam leicht Fieber und hatte totale Kopfschmerzen. Es stellte sich schnell heraus, dass es höchstwahrscheinlich Malaria war. Nach einigen Tagen ging es ihr dann wieder viel besser und dann ging es bei Peter los. Bei ihm hat sich die Malaria total auf den Magen geschlagen. Wir waren beim Arzt und er bekam eine Infusion und auch Malariatabletten und dann ging es auch wieder aufwärts.

Nach ausgeruhten 14 Tagen fuhren wir in den Norden von Togo Richtung Atakpame. Dort oben hat eine Gruppe von 16 Deutschen ein Art Camp „Maison des Armis“ aufgebaut. Sie haben eine Krankenstation für die Einheimischen und haben 10 Kinder bei sich wohnen, die keine Eltern, kein Essen und keine Chance auf ein „normales“ Leben haben. Sie geben den Kindern die Möglichkeit auf eine Schulbildung, da dort ausgebildete Lehrer arbeiten.

Für die Afrikaner gibt es dort auch einiges an Arbeit und sie werden sogar auch als Lehrlinge im Handwerk ausgebildet. Sie haben die Bungalows zusammen mit den Deutschen gebaut und ein kleines Hotel mit 3 Zimmern sowie Kompost-Toiletten und Duschen (allerdings mit Eimern J).

Dort oben hat man ein super Wasser direkt aus der Quelle. Der Chef ist ein deutscher Schamane. Alle sind Vegetarier und man sollte sich auch kein Fleisch in der Anlage braten. Wir bestellten uns auch etwas zum Abendessen (Nudeln, Gemüse und Bohnen), dass sehr lecker war. Aber Peter ist halt ein FleischfresserJ Das Highlight war, dass wir zum ersten Mal auf dieser Reise in einem Art Hotelzimmer schliefen mit einem wunderbaren Ausblick in die Wälder von Togo. Es herrschte totale Stille, die sehr angenehm zum relaxen war. Die Deutschen sind auch sehr freundlich und haben sich, glauben wir, schon über unseren Besuch gefreut. Da wir ständig Probleme mit unseren Mägen haben, bekamen wir noch ein Kräutermittel. Mal sehen ob das hilft.

Am nächsten Tag (01.02.09) ging es dann Bergabwärts wieder zurück zu Chez Alice nach Lome. Wir verbrachten dort noch eine Nacht, da wir beim Veterinär (Tierarzt) für Rocky vorsichtshalber vor 5 Tagen eine Gesundheitsbescheinigung beantragt haben und wir diese erst am 02.02.09 abholen konnten. Falls wir ihn zurück nach Deutschland fliegen müssen benötigen wir dieses Zertifikat.

Nach dem Abholen des Veterinärzertifikats fuhren wir gegen 14 Uhr weiter nach Benin der Küste entlang. Leider hat sich die Abfahrt in Lome leicht verzögert, da natürlich nichts vom Tierarzt fertig war. Wir bezahlten umgerechnet 10 Euro und bekamen nach 2 Stunden diesen „Wisch“. Rocky wurde nicht einmal untersucht. So läuft das in Afrika, gegen Bezahlen kann man viel erreichen.

Die Grenze von Benin war total easy. Leider bekamen wir an der Grenze von Benin nur ein 48 Stunden Visum für 10.000 CFA. Wir fuhren nach der Grenze zu einer Hotelanlage „Grand Popo Auberge“ direkt am Meer. Wir konnten ganz alleine direkt am Meer neben der Anlage campieren.

Es war einer der schönsten Plätze die wir bisher hatten. Abends saßen wir noch am Strand von Grand Popo und tranken ein Glas Wein und gingen dann bald zu Bett. In der Nacht hörten wir das Meer rauschen. Der Platz war traumhaft.

Jetzt geht es dann morgen weiter nach Nigeria… Mal schauen was uns dort erwartet …

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