06.01.2009 – 15.01.2009 Weiter geht´s nach Ghana …

Kilometerstand bei Abfahrt in Quaga: 119.891 km

Kilometerstand bei Ankunft in Accra/Kokrobite Beach: 120.807 km

Bisher gefahrene Kilometer: 10.157 km

 

Nach dem Frühstück und der Verabschiedung von Albrecht und Marianne fuhren wir alleine weiter Richtung Ghana. Zur Grenze nach Po waren es nur knapp 150 Kilometer. Für Micha war es sehr anstrengend, da sie ein leichtes Magenproblem hatte. Das bekommt hier in Afrika jeder einmal.

Angekommen an der Ausreise von Burkina Faso ließen wir unser Carnet Passage abstempeln und bekamen unseren Ausreisestempel in den Pass und schon ging es in dem ganzen Chaos weiter zur Einreise nach Ghana. Da wir unser Visum für Ghana schon hatten war die Einreise überhaupt kein Problem.

Die Grenzbeamten waren sehr freundlich und freuten sich über unseren Besuch. Vor allem freuten sie sich sehr, dass Peter Samy Kuffour kennt. Ghana ist das Heimatland von Samy Kuffour (Ex FC Bayern Spieler). Endlich konnten wir uns auch wieder richtig unterhalten, da in Ghana die Amtssprache Englisch ist.

Wir fuhren weiter nach Tamale und als es schon dunkel wurde entschieden wir uns hier eine Unterkunft zu suchen.

Nachdem wir in einigen Hotels nachfragten ob wir campieren können fanden wir die katholische Mission.

Die Angestellten waren sehr freundlich und wir konnten dort in unserem Fahrzeug im Innenhof kostenlos schlafen. Die Toiletten waren sehr dreckig und Duschen gab es auch keine. Tamale ist die Provinzhauptstadt mit ca. 300 000 Einwohnern aber es gibt hier nichts Sehenswertes.

Also fuhren wir am nächsten Morgen weiter Richtung Kumasi. Die gut geteerte Strasse war sehr gut befahrbar. Wir wollten eigentlich in den Molepark aber mit unserem Rocky hatten wir dort leider keinen Zutritt (keine Haustiere).

Kurz vor Kintampo legten wir an den Fuller Wasserfällen einen kleinen Stopp ein. Der Fuller Wasserfall stürzt hier über den Felsabbruch und fließt dann eine kurze Strecke unterirdisch weiter. Sehr schön zum anschauen.

Wir nahmen noch ein kurzes Essen zu uns. Micha bestellte sich Fufu, das Nationalgericht Ghana´s.

Fufu wird aus der sogenannten Yams-Frucht hergestellt. Die Frauen und Männer zerstampfen die Wurzel und stellen einen Art Brei her und manchmal geben sie noch Kochbananen oder Ziegenfleisch hinzu.

Weiter ging es nach Kumasi, in die Stadt mit dem schlimmsten Verkehrschaos Westafrikas. Hier fährt jeder wie er will und das Verkehrsaufkommen ist der pure Wahnsinn. Mitten in der Stadt sieht man umgestürzte LKW´s auf der Strasse liegen.

 

Leider fanden wir trotz umherirren in der City den Campingplatz den wir suchten nicht und es wurde auch schon langsam dunkel. Wir fuhren weiter und am Ortsausgang stießen wir auf ein sehr gepflegtes und schönes Guesthouse wo wir nach langem Überreden gegen eine kleine Summe Geld und ein Essen im Innenhof campieren konnten. Die Nacht verlief etwas unruhig weil nun Peter sehr große Probleme mit seinem Magen hatte. Am nächsten Morgen fuhren wir schon früh los um endlich nach Accra, in die Hauptstadt Ghana´s mit ca. 2 Millionen Einwohnern zu gelangen. Hier in Ghana haben sie bis auf wenige schlechte Strassen sogar Autobahnen. Kurz vor Accra war eine riesen Baustelle und somit natürlich ein großer Stau. Wenn man in Accra mit dem eigenen Fahrzeug unterwegs ist sollte man die Zeiten wissen wann man durch die Stadt fahren kann ansonsten ist hier nur Stau und man kommt nur sehr schleppend vorwärts. Langeweile kam jedoch nicht auf, da die Händler mitten im Stau alles verkaufen. Man müsste hier nicht einmal in einen Supermarkt gehen, man bekommt wirklich alles an den Strassen.

Wir fuhren ca. 30 km außerhalb an den Kokrobite Beach in das Big Millis Backyard, das seit ca. 30 Jahren von einer Britin geführt wird. Die Toiletten sind hier einigermaßen sauber und Duschen mussten wir mit Eimern. War auch mal ein Erlebnis. Das Essen war auch sehr lecker und hier ist es wirklich schön, direkt am Meer.

Aber es ist oberste Vorsicht geboten, man darf nichts mit an den Strand nehmen, da dort die Diebe schon warten und abends sollte man sich auch nicht im Dorf oder am Strand aufhalten. Erzählungen nach ist hier schon einiges an Überfällen passiert.

Wir organisierten uns das Visum für Nigeria, dass sehr zeitaufwendig war. Erstmals mussten wir den Antrag an der Botschaft abholen und etliche Kopien von unseren Ausweisen, Impfungen, Führerscheinen national und international, KFZ Versicherung und KFZ-Schein sowie vom Carnet und dem Einreisestempel von Ghana machen. Hinzu kam das heute Donnerstag war und die Nigeria Botschaft nur am Freitag, Montag und Mittwoch Visumanträge entgegen nimmt. Also fuhren wir am nächsten Tag wieder zur Botschaft und gaben die Anträge mit allen Unterlagen ab. Der Botschafter freute sich, dass wir nach Nigeria wollen. Er erzählte uns, dass er auch schon einige Male in Deutschland war. Er fragte uns ob wir das Visum sofort wollen. Erst dachten wir das wäre ja super aber es stellte sich schnell heraus, dass das auch seinen Preis hat. Er wollte statt 108 US Dollar das Doppelte. Wir entschieden uns die 108 US Dollar pro Visum zu bezahlten und konnten am Dienstag drauf das Visum abholen. Wir bekamen ein 3-Monatsvisum.

Wir verbrachten 10 Tage im Big Millis und lernten viele Reisende und Deutsche kennen die schon einige Jahre hier in Ghana leben. Hier war auch einiges geboten, jeden Freitag und Samstag trommelten und tanzten Einheimische und das ganze Dorf und die Touristen kamen. Party pur…

Ein paar Mal fuhren wir mit dem Taxi in die Stadt um Einkäufe zu erledigen und ins Internetcafe zu gehen.

Die Menschen hier in Ghana sind sehr sehr freundlich und vor allem etwas moderner wie in anderen Ländern Westafrikas. Hier sind auch überwiegend Christen und nicht sehr viele Muslime. Große Goldvorkommen und der Handel mit Sklaven begründeten den Reichtum und die Macht des im südlichen Ghana angesiedelten Reiches der Aschanti. Die ersten europäischen Handelspartner waren die Portugiesen, die sich im 16.Jh. an der Goldküste festsetzten und ihre Forts schon bald gegen Niederländer, Briten und Dänen verteidigen mussten, die ebenfalls auf der Suche nach dem schnellen Geld versuchten, an der Goldküste Fuß zu fassen. Bis zur Unabhängigkeit 1957 blieb Ghana britische Kolonie. Hier in Ghana ist die Währung Cedis (1 Euro = 1,60 Cedis). Eine sehr große Einnahmequelle ist hier der Verkauf von Särgen. An sehr vielen Strassen und in vielen Dörfern sieht man die Händler die ihre schönen handgemachten Särge für Erwachsene und Kinder verkaufen. Der Fisch hier ist ein Kindersarg….Ghana ist bekannt dafür …

So jetzt geht’s weiter nach Togo, Benin und dann nach Nigeria … Wir wollen endlich aus dem Malariagebiet. Bis jetzt hat´s uns noch nicht erwischt …

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