Feb 28

Kilometerstand bei Abfahrt in Grand Popo/Benin: 121.677 km

Kilometerstand bei Grenzübertritt Nigeria: 121.932 km

Kilometerstand bei Ankunft Cattle Ranch Obudu/Nigeria: 123.223

Bisher gefahrene Kilometer: 12.473 km

 

Früh morgens ging es weiter auf einer sehr guten Teerstrasse von Benin Grand Popo über Cotonou zur Grenze Nigeria in Ketou.

An der Grenze angekommen wurden wir  von einem Einheimischen zum Zoll geführt. Wir hätten den Posten ohne ihn wahrscheinlich nicht so leicht gefunden, da das Dorf eine einzige Baustelle war. Dort ließen wir unser Carnet abstempeln und weiter ging es zum Polizeikontrollposten wo wir mal wieder unsere Pässe ausstempeln mussten. Die Ausreise war überraschender Weise sehr rasch erledigt und schon waren wir in Nigeria. Das erste Dorf glich einem dreckig stickenden Banditenkaff. Wir fuhren ca. 10 Kilometer und warteten schon auf den Einreiseposten. Plötzlich war die Straße durch ein Nagelbrett blockiert. Dort saß ein Polizist der nicht einmal die Stempel bei sich hatte. Sein „Hiwi“ fuhr mit uns zurück in das Banditenkaff um die Stempel zu holen und vorher noch zum Zoll um das Carnet abzustempeln. Der Zollbeamte empfing uns in Unterhose da er gerade seinen Mittagsschlaf machte. Das Zollgebäude sah aus wie eine Gefängniszelle. Danach fuhren wir wieder retour zum Polizisten der uns nun die Pässe stempeln konnte. Es dauerte ewig da er natürlich alle Daten in seinem „wichtigen“ Buch vermerken musste.

Wir fuhren endlich weiter in Richtung Abeokuta wo wir gleich mal nach 5 km schon wieder ein Nagelbrett auf der Strasse hatten und wieder einmal dieselbe Prozedur mit der Polizei hatten. Dies wiederholte sich bis Abeokuta ca. 15 Mal. Ganz schön anstrengend. Alle wollen Smalltalk und natürlich ein Geschenk aber wir hatten leider nichts mehr?!? Unsere Mission war nur „Peace and Love“, dies kam gut bei den Beamten anJ

Total fertig in Abeokuta angekommen suchten wir in diesem Verkehrschaos ein Hotel bzw. eine Bleibe. Es wurde wieder einmal dunkel und wir kamen nur langsam voran, da irrsinnig viele Menschen, Autos und Motorbikes den Verkehr aufhielten.

Nach langem Suchen fanden wir endlich ein Guesthouse wo wir im Innenhof campieren konnten. Das Guesthouse New Gate war sehr freundlich und befand sich in der Nähe des großen Fussballstadions. Wir hatten zwar keine Duschen aber wenigstens eine Bar.

Am nächsten Morgen (05.02.09) ging es früh los da wir bald in Abuja sein wollten. Der Weg führte uns durch große katastrophale Städte wie Ibadan und Ilorin.

Die Teerstrasse lies auch sehr zu wünschen übrig, die Löcher auf den Strassen waren riesig und es entwickelte sich zu einer Slalomfahrt. Die Strassenränder waren gesäumt von total beschädigten LKW´s und PKW´s.

Ein kurzes Stück fuhren wir hinter einem Tanklaster, der verdächtig nach Benzin roch. Nach genauerem Betrachten sahen wir, dass aus dem hinteren Tankbereich literweise Benzin raus ran. Dies war aus unserer Sicht eine fahrende Bombe und wir zogen es vor, wenn es auch noch so gefährlich war, sofort zu überholen. Nach ca. 500 km Fahrt und ca. 13 Stunden sowie wieder einmal in der Dunkelheit fanden wir in dem Dorf Bida ein Guesthouse. Das Guesthouse Inn war ein heruntergekommener Innenhof aber wir waren froh eine sichere Bleibe zu haben. Leider hatten wir wieder einmal keine Dusche. Wir schliefen natürlich wieder in unserem „Muli“ und brachen am nächsten Morgen wieder um 06:00 Uhr auf um endlich nach Abuja zu gelangen.

Die teilweise sehr schlechte Teerstrasse führte uns durch viele viele Dörfer, die natürlich sehr zeitraubend waren. Da unsere Dieseltanks bald leer waren und wir nur noch einen Reservekanister mit 20 Litern voll hatten, suchten wir vergeblich eine Tankstelle die Diesel hatte. Da nämlich Nigeria, eines der reichsten Ölländer Afrikas ist, aber selber keinen Diesel produziert muss dieser Kraftstoff importiert werden. Somit kommt es immer wieder ausserhalb der Großstädte zu enormen Engpässen mit Dieselkraftstoffen. Also füllten wir unseren Tank mit den letzten 20 Litern auf und hofften bis Abuja durchzukommen. Das erste schlechte Erlebnis in Nigeria hatten wir an einer Tankstelle als wir Diesel suchten, dort belästigten uns zwei Besoffene, der Eine hing sich an den Spiegel und der Andere an die Türe und sie wollten wahrscheinlich eine Schlägerei provozieren. Peter gab richtig Gas und dem Tempo konnten sie natürlich nicht Stand halten. Im Rückspiegel sahen wir sie noch hart gestikulieren. In Abuja angekommen waren wir sichtlich überrascht, die Stadt ist total neu und modern und hat ein super Verkehrsnetz. Da wir nicht sofort den Weg zum Hotel Sheraton fanden, fragten wir eine Polizeistreife ob sie uns nicht dorthin führen können. Gegen ein wenig Geld waren sie gerne bereit uns dort hin zu führen. Leider sprang ihr Auto nicht an und wir mussten sie erstmal anschieben. Wir haben von Reisenden erfahren, dass man im Hotel Sheraton kostenlos im Innenhof campieren kann. Angekommen im Sheraton zeigte uns der Portier den Parkplatz hinter dem Hotel, der eigentlich, für das das man kostenlos stehen kann, okay war. Wir konnten die Duschen am Pool benutzen, was für Micha nicht so angenehm war, da die Männer von der Poolbar begeisterte Zuschauer beim Duschen waren. Die Toiletten und den wunderbaren Pool durften wir auch benutzen.

Die Zeit im Hotel Sheraton verbrachten wir mit Visabeschaffung für Kongo-Brazzaville und Kameroun. Das Kongo-Brazzaville Visum erhielten wir innerhalb 2 Stunden für 100 USDollar und das Kameroun Visum innerhalb von 24 Stunden für 120 USDollar. Die haben ganz schöne Preise für den Eintritt in ihre Länder. Einen Tag später kamen noch 4 Schweizer Motorradfahrer und 2 Holländer, die wir alle schon einmal getroffen haben. Zusammen machten wir uns auf den Weg zur Angola Botschaft und bekamen natürlich eine schlechte Nachricht. Visas erst wieder in 14 Tagen, da das Papier für die Visas aus ist. Das muss man sich mal vorstellen?!? Es ist wirklich nicht einfach das Angola Visum zu bekommen, wir werden es in Gabon nochmals versuchen. Vor der Angola Botschaft war an diesem Tag auch noch eine Art Demonstration.

 

Wir lernten sehr nette Menschen in Abuja kennen, verbrachten die Abende mit italienischem Essen und in der Bar oder kochten zusammen mit den anderen Travellers.

Die Bar war jeden Tag mit mehr Prostituierten besetzt als Gästen. Mit manchen Prostituierten hatten wir ein sehr nettes freundschaftliches Verhältnis.

Endlich nach 8 langen Tagen ging es mit den Schweizer-Motorradfahrern (Fabian, Aniza, Markus und Janine) weiter Richtung Obudu zur Cattle Ranch. Die Holländer fuhren schon einen Tag vor uns los, da sie noch nach Calabar mussten um ihren Hinterachssimmerring zu erneuern. Die Teerstrasse führte uns durch eine schöne Landschaft über Wamba, Makurdi bis auf 1890 m hoch zur Cattle Ranch.

Dort oben fühlten wir uns wie in den Bergen bei uns zu Hause. Das Heimatgefühl war sehr stark ausgeprägt. Die Cattle Ranch ist eine große Hotelanlage wo viele Politiker und andere Berühmtheiten verkehren. Man kann sogar mit der Seilbahn hochfahren.

Wir konnten an einem sehr stillen abgelegenen Platz ganz oben in der Anlage campieren. Wir schliefen so gut wie schon lange nicht mehr. Das war eine wunderbare Ruhe. Das Klima war mal endlich richtig angenehm kühl und das Beste war, es gab keine Moskitos. Da heute Valentinstag war gingen wir im Hotel Restaurant Buffet essen. Es war zwar sehr teuer aber auch sehr sehr lecker.

Die Nigerianer sind ein sehr freundliches und aufgeschlossenes Volk. Trotz aller Befürchtungen hatten wir keinerlei Probleme.

  

Feb 19

Kilometerstand bei Abfahrt in Accra/Kokrobite Beach: 120.807 km

Kilometerstand bei Ankunft in Grand Popo/Benin: 121.677 km

Bisher gefahrene Kilometer: 11.887 km

 

Und wieder einmal ging es früh morgens los um weiter von Accra Richtung Togo zu fahren. Nachdem wir uns nicht sicher waren, was wir machen sollen, fuhren wir nach Tema zum Hafen um uns zu erkundigen was die Verschiffung von Tema nach Südafrika kostet. Nach langem Suchen der Schiffsgesellschaften erfuhren wir, dass die Verschiffung über 1 Monat dauert und ca. 2500 Euro kostet. Also fuhren wir weiter durch einige kleine Dörfer und schöne Landschaften bis nach Keta. Wir suchten dort eine Unterkunft und fanden ein schönes Guesthouse „Loneho Lodge“ wo wir auf dem Parkplatz campieren konnten. Wir nahmen noch ein kleines Abendessen zu uns und gingen dann zu Bett.

Früh aufgestanden, ging es weiter zur Grenze nach Togo. Angekommen an der Grenze kamen gleich viele Schlepper auf uns zu die uns alle helfen wollten. Da die Grenze hier ein einziges Chaos war nahmen wir uns natürlich auch einen Helfer. Wir erledigten alle Formalitäten. Bei der Ausreise von Togo hat die gute Dame an der Passkontrolle Micha die Pässe um die Ohren gehauen, da das Ausreiseformular nicht in Blockschrift ausgefüllt war. In solchen Situationen heißt es ruhig bleiben, ansonsten bekommt man halt den Ausreisestempel nicht und man muss warten bis die guten Menschen hier wieder mal Lust zum Stempeln haben. Nach langem hin und her und neu ausfüllen des Ausreiseformulars bekamen wir dann unseren Stempel und es ging weiter zur Einreise Togo. Wir bekamen für 10.000 CFA (ca. 15 Euro) ein 7 Tages Visum und bezahlten noch unserem „Helfer“ 20 Euro und fuhren weiter nach Lome.

Uups, wir sind ja schon fast in Benin?! Wir suchten einen Campingplatz, der im Reiseführer schön beschrieben war und waren nach ca. 100 km schon an der Grenze zu Benin. Also hieß es umkehren um zurück zu Chez Alice zu fahren. Chez Alice ist eine kleine Bungalowanlage mit Campingmöglichkeit und einer sehr guten Schweizer Küche. Hier bekommt man Wurstsalat, Rösti, Salat etc. Die Betreiberin ist schon seit 30 Jahren in Togo. Es ist eine sehr angenehme und schöne Atmosphäre. Die Betreiberin Alice ist eine Schweizerin und macht das richtig toll. Wir haben dort sehr viele Reisende getroffen sowie Deutsche und Schweizer die dort schon seit einigen Jahren leben. Einer von ihnen hat sogar einen Affen, der einigige Male entkommen ist und im Restaurant rum gelaufen ist 🙂 Normalerweise ist er zutraulich und Peter hat sich von ihm entlausen lassen.

 

An einem Abend waren wir bei einem Deutschen zum Essen eingeladen, es gab Leberkäse mit Kartoffelsalat und sogar Weißbier. Das hat Peter riesig gefreut. Nun waren wir schon wieder am Überlegen ob wir von hier verschiffen sollen oder nicht. 2 Wochen lang und nach einigen Erkundigungen bei den Schiffsgesellschaften entschieden wir uns Tag für Tag wieder um. Sollen wir uns das wirklich antun nach Nigeria, Kongo und Angola zu fahren? Wenn wir Verschiffen haben wir auch noch das Problem mit unserem Hund Rocky. Wenn wir per Flugzeug nach Südafrika einreisen, muss unser Hund 2 Wochen in Quarantäne.

Jonas und Xenia entschieden sich zurück nach Ghana zu fahren und sich dort mit Nicole und Dirk zu treffen. Die Beiden haben einfach ein anderes Reisetempo wie wir.

Die Abende bei Alice waren sehr lustig. Hier treffen sich alle Travellers.

Ansonsten gibt es in Lome nicht viel zu sehen. Leider lassen die Afrikaner die schönen Strände von Togo sehr verdrecken. Hier liegt total viel Müll und keiner fühlt sich dafür verantwortlich dies zu beseitigen. Es ist sehr Schade, da Togo sehr langläufige Strände hat.

Wir waren einige Male in der Stadt u.a. auch im Restaurant „Alt München“. 

Unser Visum mussten wir auch verlängern ansonsten haben wir uns in Lome nur die Zeit irgendwie vertrieben.

Micha ging es eines Abends richtig schlecht. Sie bekam leicht Fieber und hatte totale Kopfschmerzen. Es stellte sich schnell heraus, dass es höchstwahrscheinlich Malaria war. Nach einigen Tagen ging es ihr dann wieder viel besser und dann ging es bei Peter los. Bei ihm hat sich die Malaria total auf den Magen geschlagen. Wir waren beim Arzt und er bekam eine Infusion und auch Malariatabletten und dann ging es auch wieder aufwärts.

Nach ausgeruhten 14 Tagen fuhren wir in den Norden von Togo Richtung Atakpame. Dort oben hat eine Gruppe von 16 Deutschen ein Art Camp „Maison des Armis“ aufgebaut. Sie haben eine Krankenstation für die Einheimischen und haben 10 Kinder bei sich wohnen, die keine Eltern, kein Essen und keine Chance auf ein „normales“ Leben haben. Sie geben den Kindern die Möglichkeit auf eine Schulbildung, da dort ausgebildete Lehrer arbeiten.

Für die Afrikaner gibt es dort auch einiges an Arbeit und sie werden sogar auch als Lehrlinge im Handwerk ausgebildet. Sie haben die Bungalows zusammen mit den Deutschen gebaut und ein kleines Hotel mit 3 Zimmern sowie Kompost-Toiletten und Duschen (allerdings mit Eimern J).

Dort oben hat man ein super Wasser direkt aus der Quelle. Der Chef ist ein deutscher Schamane. Alle sind Vegetarier und man sollte sich auch kein Fleisch in der Anlage braten. Wir bestellten uns auch etwas zum Abendessen (Nudeln, Gemüse und Bohnen), dass sehr lecker war. Aber Peter ist halt ein FleischfresserJ Das Highlight war, dass wir zum ersten Mal auf dieser Reise in einem Art Hotelzimmer schliefen mit einem wunderbaren Ausblick in die Wälder von Togo. Es herrschte totale Stille, die sehr angenehm zum relaxen war. Die Deutschen sind auch sehr freundlich und haben sich, glauben wir, schon über unseren Besuch gefreut. Da wir ständig Probleme mit unseren Mägen haben, bekamen wir noch ein Kräutermittel. Mal sehen ob das hilft.

Am nächsten Tag (01.02.09) ging es dann Bergabwärts wieder zurück zu Chez Alice nach Lome. Wir verbrachten dort noch eine Nacht, da wir beim Veterinär (Tierarzt) für Rocky vorsichtshalber vor 5 Tagen eine Gesundheitsbescheinigung beantragt haben und wir diese erst am 02.02.09 abholen konnten. Falls wir ihn zurück nach Deutschland fliegen müssen benötigen wir dieses Zertifikat.

Nach dem Abholen des Veterinärzertifikats fuhren wir gegen 14 Uhr weiter nach Benin der Küste entlang. Leider hat sich die Abfahrt in Lome leicht verzögert, da natürlich nichts vom Tierarzt fertig war. Wir bezahlten umgerechnet 10 Euro und bekamen nach 2 Stunden diesen „Wisch“. Rocky wurde nicht einmal untersucht. So läuft das in Afrika, gegen Bezahlen kann man viel erreichen.

Die Grenze von Benin war total easy. Leider bekamen wir an der Grenze von Benin nur ein 48 Stunden Visum für 10.000 CFA. Wir fuhren nach der Grenze zu einer Hotelanlage „Grand Popo Auberge“ direkt am Meer. Wir konnten ganz alleine direkt am Meer neben der Anlage campieren.

Es war einer der schönsten Plätze die wir bisher hatten. Abends saßen wir noch am Strand von Grand Popo und tranken ein Glas Wein und gingen dann bald zu Bett. In der Nacht hörten wir das Meer rauschen. Der Platz war traumhaft.

Jetzt geht es dann morgen weiter nach Nigeria… Mal schauen was uns dort erwartet …

Feb 2

Kilometerstand bei Abfahrt in Quaga: 119.891 km

Kilometerstand bei Ankunft in Accra/Kokrobite Beach: 120.807 km

Bisher gefahrene Kilometer: 10.157 km

 

Nach dem Frühstück und der Verabschiedung von Albrecht und Marianne fuhren wir alleine weiter Richtung Ghana. Zur Grenze nach Po waren es nur knapp 150 Kilometer. Für Micha war es sehr anstrengend, da sie ein leichtes Magenproblem hatte. Das bekommt hier in Afrika jeder einmal.

Angekommen an der Ausreise von Burkina Faso ließen wir unser Carnet Passage abstempeln und bekamen unseren Ausreisestempel in den Pass und schon ging es in dem ganzen Chaos weiter zur Einreise nach Ghana. Da wir unser Visum für Ghana schon hatten war die Einreise überhaupt kein Problem.

Die Grenzbeamten waren sehr freundlich und freuten sich über unseren Besuch. Vor allem freuten sie sich sehr, dass Peter Samy Kuffour kennt. Ghana ist das Heimatland von Samy Kuffour (Ex FC Bayern Spieler). Endlich konnten wir uns auch wieder richtig unterhalten, da in Ghana die Amtssprache Englisch ist.

Wir fuhren weiter nach Tamale und als es schon dunkel wurde entschieden wir uns hier eine Unterkunft zu suchen.

Nachdem wir in einigen Hotels nachfragten ob wir campieren können fanden wir die katholische Mission.

Die Angestellten waren sehr freundlich und wir konnten dort in unserem Fahrzeug im Innenhof kostenlos schlafen. Die Toiletten waren sehr dreckig und Duschen gab es auch keine. Tamale ist die Provinzhauptstadt mit ca. 300 000 Einwohnern aber es gibt hier nichts Sehenswertes.

Also fuhren wir am nächsten Morgen weiter Richtung Kumasi. Die gut geteerte Strasse war sehr gut befahrbar. Wir wollten eigentlich in den Molepark aber mit unserem Rocky hatten wir dort leider keinen Zutritt (keine Haustiere).

Kurz vor Kintampo legten wir an den Fuller Wasserfällen einen kleinen Stopp ein. Der Fuller Wasserfall stürzt hier über den Felsabbruch und fließt dann eine kurze Strecke unterirdisch weiter. Sehr schön zum anschauen.

Wir nahmen noch ein kurzes Essen zu uns. Micha bestellte sich Fufu, das Nationalgericht Ghana´s.

Fufu wird aus der sogenannten Yams-Frucht hergestellt. Die Frauen und Männer zerstampfen die Wurzel und stellen einen Art Brei her und manchmal geben sie noch Kochbananen oder Ziegenfleisch hinzu.

Weiter ging es nach Kumasi, in die Stadt mit dem schlimmsten Verkehrschaos Westafrikas. Hier fährt jeder wie er will und das Verkehrsaufkommen ist der pure Wahnsinn. Mitten in der Stadt sieht man umgestürzte LKW´s auf der Strasse liegen.

 

Leider fanden wir trotz umherirren in der City den Campingplatz den wir suchten nicht und es wurde auch schon langsam dunkel. Wir fuhren weiter und am Ortsausgang stießen wir auf ein sehr gepflegtes und schönes Guesthouse wo wir nach langem Überreden gegen eine kleine Summe Geld und ein Essen im Innenhof campieren konnten. Die Nacht verlief etwas unruhig weil nun Peter sehr große Probleme mit seinem Magen hatte. Am nächsten Morgen fuhren wir schon früh los um endlich nach Accra, in die Hauptstadt Ghana´s mit ca. 2 Millionen Einwohnern zu gelangen. Hier in Ghana haben sie bis auf wenige schlechte Strassen sogar Autobahnen. Kurz vor Accra war eine riesen Baustelle und somit natürlich ein großer Stau. Wenn man in Accra mit dem eigenen Fahrzeug unterwegs ist sollte man die Zeiten wissen wann man durch die Stadt fahren kann ansonsten ist hier nur Stau und man kommt nur sehr schleppend vorwärts. Langeweile kam jedoch nicht auf, da die Händler mitten im Stau alles verkaufen. Man müsste hier nicht einmal in einen Supermarkt gehen, man bekommt wirklich alles an den Strassen.

Wir fuhren ca. 30 km außerhalb an den Kokrobite Beach in das Big Millis Backyard, das seit ca. 30 Jahren von einer Britin geführt wird. Die Toiletten sind hier einigermaßen sauber und Duschen mussten wir mit Eimern. War auch mal ein Erlebnis. Das Essen war auch sehr lecker und hier ist es wirklich schön, direkt am Meer.

Aber es ist oberste Vorsicht geboten, man darf nichts mit an den Strand nehmen, da dort die Diebe schon warten und abends sollte man sich auch nicht im Dorf oder am Strand aufhalten. Erzählungen nach ist hier schon einiges an Überfällen passiert.

Wir organisierten uns das Visum für Nigeria, dass sehr zeitaufwendig war. Erstmals mussten wir den Antrag an der Botschaft abholen und etliche Kopien von unseren Ausweisen, Impfungen, Führerscheinen national und international, KFZ Versicherung und KFZ-Schein sowie vom Carnet und dem Einreisestempel von Ghana machen. Hinzu kam das heute Donnerstag war und die Nigeria Botschaft nur am Freitag, Montag und Mittwoch Visumanträge entgegen nimmt. Also fuhren wir am nächsten Tag wieder zur Botschaft und gaben die Anträge mit allen Unterlagen ab. Der Botschafter freute sich, dass wir nach Nigeria wollen. Er erzählte uns, dass er auch schon einige Male in Deutschland war. Er fragte uns ob wir das Visum sofort wollen. Erst dachten wir das wäre ja super aber es stellte sich schnell heraus, dass das auch seinen Preis hat. Er wollte statt 108 US Dollar das Doppelte. Wir entschieden uns die 108 US Dollar pro Visum zu bezahlten und konnten am Dienstag drauf das Visum abholen. Wir bekamen ein 3-Monatsvisum.

Wir verbrachten 10 Tage im Big Millis und lernten viele Reisende und Deutsche kennen die schon einige Jahre hier in Ghana leben. Hier war auch einiges geboten, jeden Freitag und Samstag trommelten und tanzten Einheimische und das ganze Dorf und die Touristen kamen. Party pur…

Ein paar Mal fuhren wir mit dem Taxi in die Stadt um Einkäufe zu erledigen und ins Internetcafe zu gehen.

Die Menschen hier in Ghana sind sehr sehr freundlich und vor allem etwas moderner wie in anderen Ländern Westafrikas. Hier sind auch überwiegend Christen und nicht sehr viele Muslime. Große Goldvorkommen und der Handel mit Sklaven begründeten den Reichtum und die Macht des im südlichen Ghana angesiedelten Reiches der Aschanti. Die ersten europäischen Handelspartner waren die Portugiesen, die sich im 16.Jh. an der Goldküste festsetzten und ihre Forts schon bald gegen Niederländer, Briten und Dänen verteidigen mussten, die ebenfalls auf der Suche nach dem schnellen Geld versuchten, an der Goldküste Fuß zu fassen. Bis zur Unabhängigkeit 1957 blieb Ghana britische Kolonie. Hier in Ghana ist die Währung Cedis (1 Euro = 1,60 Cedis). Eine sehr große Einnahmequelle ist hier der Verkauf von Särgen. An sehr vielen Strassen und in vielen Dörfern sieht man die Händler die ihre schönen handgemachten Särge für Erwachsene und Kinder verkaufen. Der Fisch hier ist ein Kindersarg….Ghana ist bekannt dafür …

So jetzt geht’s weiter nach Togo, Benin und dann nach Nigeria … Wir wollen endlich aus dem Malariagebiet. Bis jetzt hat´s uns noch nicht erwischt …