12.01. – 15.01.14 Peru (Arequipa – Nasca)

Bisher gefahrene KM: 18.110 km

Nach zwei schönen Tagen in Arica (Chile) am Meer fuhren wir früh morgens Richtung Grenze Peru. Die Ausreise von Chile war schnell erledigt. Die Einreise nach Peru entpuppte sich zu einem kleinen Chaos. Zwar waren die Stempel schnell in unseren Pässen aber das Papier für die Motorbikes, es dauerte. Keiner wusste so recht wer was zu machen hat von den Grenzbeamten. Wir wurden von einem zum anderen geschickt. Nach fast zwei Stunden in brütender Hitze, ich dachte schon ich fange das bruzeln unter meinen Motorradklamotten an, haben wir dann endlich das Papier erhalten.

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Wir nahmen erstmal Kurs auf die Stadt Tacna, nachdem wir von anderen Reisenden hörten, dass man hier Motorradreifen bekommt. Und siehe da, wir fanden gleich einen Hondadealer, wo wir super Pirelli Vorderreifen für je 40 USDollar bekamen. Wir waren ganz überrascht, dass es so easy geklappt hat.

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Weiter ging es auf der Panamerikana über kleine peruanische Dörfer. In einem kleinen Dorf wollten wir uns etwas zum trinken kaufen, allerdings hatten wir keine Soles (peruanische Währung) sondern nur chilenische Peso die sie hier nicht wollten. Also gabs leider keine kalte Cola.

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In diesen Hütten leben die Peruaner auf dem Dorf

In diesen Hütten leben die Peruaner auf dem Dorf

Weiter ging es über immer wieder kurvenreiche Passtrassen, wo wir einen kleinen Stopp zum Mittagessen einlegten und natürlich wie immer eine Bank suchten und erfolgreich Geld aus dem Automaten bekamen. Das ist hier alles nicht so einfach.

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So, mit Geld in der Tasche und mit gefüllten Mägen fuhren wir nach Arequipa. Es wurde uns schnell klar, jetzt sind wir in dem wirklichen Südamerika angekommen. Der Verkehr, eine einzige Katastrophe. Jeder fährt kreuz und quer, die Polizei wird nicht ernst genommen und Menschen über Menschen auf den Straßen.
Arequipa ist die zweitgrößte Stadt Perus (900.000 Einwohner) und ist eine sehr sympathische Stadt auch wenn der Verkehr chaotisch ist. Die Stadt liegt auf 2.300 m. Von manchen Stellen in der Stadt hat man bei gutem Wetter einen super Blick auf den Stadteigenen Vulkan und die schneebedeckten Bergketten im Norden. Am Plaza de Armas, Mittelpunkt der Stadt, steht die schöne Kathedrale.

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Dank Peter, der am Vortag in einem Reiseführer ein Hostel fand, übernachteten wir in dem Hostel Tambo Viejo. Das Hostel war eins der besten das wir hier in Südamerika je hatten. Super schöne Zimmer, gutes Frühstück, schönen Garten im Innenhof und billig war es auch. Wir bezahlten pro Nacht für zwei inklusive Frühstück nur 70 Soles, umgerechnet etwa 19 Euro. Allerdings das Parken der Motorbikes war sehr abenteuerlich. Wir mussten durch das Haus fahren, damit wir im Garten parken konnten. Es ist wahrscheinlich der sicherste Parkplatz hier in der Stadt.

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Am 13.01.14 machten wir uns früh morgens auf den Weg Richtung Titicacasee, wo wir von dort dann zum Machu Picchu wollten. Es ging auf einer Passtrassen bis auf über 4000 Meter hoch. Wir tranken schon am Tag zuvor etwas Kokatee und lutschen Kokabonbons, es ist ein altbewährtes Mittel für die Höhe und schmeckt auch ganz gut. Auf dem Pass machte sich langsam schlechte Laune bei mir breit. Es war kalt und fing zum regnen an und zu unserem Übel auch zum schneien. Es war leider nicht möglich mit den Motorrädern weiter zu fahren, wegen dem starken Schneefall.

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Da es leider nur die eine Straße nach Puno hier gibt, hieß es nun wieder die gefahrenen 150 km zurück nach Arequipa und kein Titicacasee und kein Machu Picchu. Dementsprechend war meine Laune auch. Wir fuhren wieder zurück in das schöne Hostel und zermarterten uns den Kopf wie wir das jetzt am besten machen. Ich wollte unbedingt dorthin. Also buchten wir uns am nächsten Morgen ein Busticket, man muss das ja nicht alles mit dem Motorrad machen, dachte ich. Nach einem kurzen Gespräch mit Peter und das zusammen rechnen der Kilometer bis Bogota, stornierte ich das Busticket wieder. Wir müssen am 27. Januar in Bogota sein, weil meine liebe Schwester Nicki und meine Mausi Tina zu uns kommen. Ich freu mich schon.
Es ärgert mich immer noch, dass ich nicht zum Machu Picchu komme. Für Peter ist es nicht so dragisch, weil er war ja dort schon mal. Man war ich sauer. Ich werde meinen nächsten Urlaub mit Rucksack in Peru verbringen und dann werde ich mir das alles anschauen. Es ist wohl besser in Peru mit Rucksack, man hat den Verkehr nicht und vom Wetter ist man auch nicht abhängig. Heute rammte ein Taxi einfach Peter, es wird ihr nicht angehalten um zu Fragen ob etwas kaputt ist. Es ist ein echtes Chaos hier selbst zu fahren, jeder fährt wie er will ohne Rücksicht auf andere, es ist ein echtes Hupkonzert hier. Hupen was das Zeug hält.
Wir verbrachten noch zwei Tage in Arequipa und fanden sogar am Abend ein vegetarisches Restaurant, es war in einem Yogaclub und es war extrem billig, umgerechnet 4 Euro mit Tee, Suppe, Hauptgericht.

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Es war nicht das beste Essen, aber genießbar

Es war nicht das beste Essen, aber genießbar

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Am 14.01.14 in der früh wieder ewig gepackt und dann ging es um 8 Uhr los Richtung Nasca. Es ging wieder durch eine kurvenreiche Straße und wie wir es nicht anders kennen von Peru, durch Wüste entlang der Küste.

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Unsere Laune war heute nicht die Beste, ich hatte überhaupt keine Lust schon wieder knappe 600 Kilometer zu machen. Aber das hilft nix. Manchmal würde man am liebsten in den „Bock“ reintreten, dass man etwas Frust ablassen kann.

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Nach knappen 600 Kilometern fix und fertig kamen wir in Nasca im Hotel Oro Viejo an. Eine super Adresse, wirklich toll mit Pool und schönen Zimmern.
Am nächsten Morgen am Vormittag mussten wir leider in ein anderes Hotel „Hotel Alegria“ umziehen. Ist auch super, mit Pool und allem was man braucht.
Mittags holte uns dann unser Guide zum Ausflug ab. Die Fahrt verlief auf einer Sandpiste, vorbei am Friedhof der Farmer von hier, Necropolis de Cauchilla zur Ausgrabungsstätte Cauchilla.

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Wir genossen heute mal mit dem Auto unterwegs zu sein. Auf den ersten Blick beeindruckte uns das Areal nicht allzusehr. Nach ein paar Minuten sind wir jedoch begeistert: unter all diesen auf Stelzen stehenden Dächern, als Museum bezeichnet, befinden sich freiliegende Gräber mit Mumien sitzen. Kein Glaswand oder sonst etwas schützendes für die Mumien. Die Mumien haben sogar original ihre Haare noch. Schaut euch die Bilder genau an, dann könnt ihr alles erkennen. Zwischen den einzelnen Grabungsstätten, die durch einen Weg verbunden sind, liegen überall Gebeine und Knochen im Sand, denn bevor die Wissenschaft hier loslegte wurde dieser Friedhof von Grabräubern entdeckt und geplündert. Ein wirklich sehenswerter Ort.

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Zum Abschluss fuhren wir noch bei einer kleinen Töpferei vorbei. Der alte Peruaner macht wirklich schöne Dinge, nur leider können wir nichts mitnehmen auf den Bikes.

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