Bisher gefahrene KM: 6.205 km
Um sieben Uhr hat heute morgen der Wecker geklingelt und los ging es auf „hohe See“. Wir fuhren mit dem Boot zu den sogenannten Capilla de Marmol, das sind Marmorhöhlen. War echt toll. Auf der Rückfahrt mit dem Boot wurde uns etwas mulmig, die Wellen haben extrem hoch geschlagen weil der Wind wieder mal übers Land fegte.
Nach unserem schönen Ausflug wurden die Motorräder gesattelt und los ging’s.
Die Strecke verlief auf der Carretera Austral auf einer sehr bescheidenen Piste. Es ist schon immer ganz schön anstrengend aber die Landschaft ist wirklich bezaubernd.
Vorbei kamen wir auch an schönen Wasserfällen….
… und Peter hat sein neues Auto entdeckt.
… und dann bekamen wir wieder einmal eine Ladung Wind ab bis wir in Coyhaique ankamen ….
…. angekommen in der Cabana haben die drei Männer versucht eine Waschmaschine zu bedienen und erstmal das ganze Untergeschoss im Haus unter Wasser gesetzt …
… So, dass war heute wieder ein sehr anstrengender und aufregender und schöner Tag. Irgendwie haben wir da Gefühl, dass wir in einer sehr hohen Gegend unterwegs sind, weil wir haben seit gestern Kopfschmerzen.
Morgen geht’s bei hoffentlich sonnigen Temperaturen weiter Richtung Norden wo es angeblich über 30 Grad hat.
Bisher gefahrene KM: 5963 km
Die Carretera Austral ist die schönste Straße in Südamerika. Landschaftlich atemberaubend und die Straße bzw Piste macht Spaß. Es sind ca 1000 km Offroad. Es hat Micha viele Überredungskünste gekostet, Peter davon zu überzeugen. Er wollte erst nicht hier fahren, weil er sich zu gut mit dem Motorrad auskennt und weis wieviel Verschleiss man auf solchen Strecken hat. Mit dem fahren klappt es bei Micha super.
Vollgetankt fuhren wir los auf der Carretera Austral von Cochrane nach Puerto Rio Tranquilo.
Ca 20 km nach Cochrane mussten wir erstmal 1,5 Stunden warten, weil die Straße / Piste prepariert wurde.
Langweilig wurde uns nicht, es gab immer wieder etwas zu schauen ….
Nach langem warten, gegen 15 Uhr fuhren wir durch eine atemberaubende Landschaft nach Puerto Rio Tranquilo.
Das Fahren auf diesen Pisten ist schon spaßig aber auch sehr anstrengend, man muss sich immer total konzentrieren.
Bisher gefahrene KM: 5833 km
So jetzt haben wir die Schnauze voll vom frieren, auf geht’s in den Norden in die Sonne. Das ist schon komisch, bei uns zu Hause muss man Richtung Süden fahren um Sonne zu bekommen und hier fährt man in den Norden wenn man Sonne möchte.
Am 12.11.13 ging es nach einem super leckeren Frühstück in der Cabana, gemacht von Arturo los in Richtung Norden.
Benzin gibt es noch immer nicht in der kompletten Provinz Santa Cruz und so hofften wir, dass es irgendwo auf dem Weg Benzin gibt. Mit unseren Tanks und Reservekanistern kommen wir 600 km aber die beiden Mexikaner nur ca 300 km.
Die Strecke verlief auf einer schönen asphaltierten Straße nach Tres Lagos, wo wir auch zum Glück Benzin bekamen. Ab hier ging es weiter auf einer richtig schlechten Piste und extremen Wind wo es dann, wie sollte es anders sein, den zweiten Sturz gab. Der Wind pfeift hier, dass ist der absolute Wahnsinn. Hier könnt ihr euch das Video dazu ansehen!
(Momentan nur auf Facebook verfügbar)
Die Fahrt ging weiter auf der Piste und siehe da, Arturo hat’s auch erwischt.
Das Wetter wurde schöner und schöner und wir sind in Gobenador Gregores angekommen. Es gab nur 5 Liter Benzin pro Motorrad. Was für ein Wahnsinn. Später erfuhren wir, dass die komplette Benzincompany streikt. Da es schon spät war, suchten wir uns dort ein Hotel.
Am 13.11.13 aufgestanden und los ging’s. Die Fahrt verlief nach Bajo Caracoles, wo es auch kein Benzin gab. Ab hier ging es weiter auf einer Piste Richtung Carretera Austral. Die Piste am Paso Raballos war zwar sehr eng aber gut zu befahren. Unsere Fahrt verlief durch eine wunderschöne Landschaft.
Angekommen an der Grenzstation Ausreise Argentinien hatten die Mexikaner eine riesen Gaudi mit den Grenzbeamten. Es ist schon von Vorteil wenn man spanisch hier kann. Wir verstehen zwar langsam einiges aber nicht alles.
Unsere Tanks haben wir jetzt auch schon mit den Reservekanisters aufgefüllt. Die nächste Tankstelle war in Chile in ca. 120 km. In Chile gibt es derzeit keine Benzinprobleme.
So jetzt ging es weiter zur Einreise nach Chile. Hier hat man etwas lange gebraucht, um alle Formalitäten per Handschrift zu erledigen.
Da es hier scheinbar in den letzten Tagen viel geregnet hat, war die Piste auf der wir weiter fuhren teilweise unter Wasser. Hier war die Straße extrem schlecht befahrbar, kleine und große Schlaglöcher, Wasser und es wurde auch schon langsam dunkel. Zu allem übel fuhr Peter zu schnell durch eine große Wasserpfütze und da lag er schon. Ist zum Glück nichts passiert und auch nichts kaputt gegangen. Das einzige Problem war, dass Micha eine komplett durchnässte Hose und Schuhe hatte, nachdem wir das Motorrad aus dem Wasser befreien mussten. Es wurde immer dunkler und hier an der Piste, es war wie ein Waldweg, hat man fast nichts mehr gesehen. Zur Krönung von dem ganzen hat es dann auch noch angefangen zu regnen. Man hat so gut wie nichts mehr durchs Visier gesehen. Regen und Sand bei Dunkelheit ist keine gute Kombination beim Fahren. Heute hatten wir uns etwas in der Zeit verschätzt.
In totaler Dunkelheit sind wir dann gegen 22 Uhr in Cochrane ohne Verletzungen und Schäden angekommen.
Nach einem schnellen selbst gekochtem Pastaessen sind wir alle Todmüde in der Bruchbude von Hostel hier ins Bett gefallen.
Nach der Fähre und weiteren hunderten Kilometern und wieder eisiger Kälte und extremen Wind kamen wir in Rio Gallegos an und wollten eigentlich tanken. Das Problem war nur, die Autos standen Schlange an der Tankstelle. Wir hatten keine Lust uns da anzustellen und haben gedacht wir sind ganz schlau und fahren weitere 160 Kilometer nach La Esperanza und tanken dort. Was wir bis dato noch nicht wussten, war das nicht die beste Entscheidung. Da wir schon beide im Reserve waren füllten wir den Sprit aus den Kanistern in unsere Tanks. So angekommen an der Tankstelle freuten wir uns, dass wir es geschafft haben. Die Freude hat nicht lang angehalten, der Tankwart teilte uns mit es gibt kein Benzin mehr, erst wieder in ein bis zwei Tagen.
Da wir in diesem Dorf nicht mehr wie eine Nacht bleiben wollte, sprachen wir immer wieder mit dem Tankwart. Wir brauchen unbedingt Benzin. Nach längerem hin und her kam er zu uns und sagte wir sollen mit den Motorrädern hinters Haus fahren. Yuhuuuu wir hatten nach doppelter Bezahlung wieder Benzin. Da es schon spät war übernachteten wir in dem „traumhaften“ Hotel hier im Dorf.
Aufgestanden und weiter ging’s nach El Calafate zurück. Hier gab es aber auch keinen Sprit mehr. Wie wir später erfuhren, lag es daran das Lehrer in der Provinz Santa Cruz streikten und die Straßen sperrten. Hier in El Calafate standen die Autos auch Schlange. So jetzt wurde uns etwas mulmig, ohne Benzin können wir nicht weiter fahren.
Es ist schon interessant, die Menschen hier bleiben immer entspannt. In Deutschland würden die meisten Leute ausflippen, wenn sie über Nacht und stundenlang an der Tankstelle schlange stehen müssten. Hier schlafen manche im Auto, hören Musik oder telefonieren und warten und warten …..
Wir suchten uns erstmal ein Hostel zum übernachten und dann wechselte Peter die Vorderreifen an unseren Motorrädern.
Am nächsten Morgen sind wir um 4.30 h aufgestanden und waren um 5.00 h an der Tankstelle. Wir hatten Glück, wir waren die letzten die Benzin bekommen haben. Die Mexikans haben noch immer kein Benzin, mal sehen wann sie etwas bekommen. Am Nachmittag haben wir dann noch zwei Kanister gekauft und die auch noch gefüllt.
Das Hostel haben wir nach zwei Nächten verlassen und sind jetzt mit Miguel und Arturo in einer schönen Cabana mit schönem Ausblick auf El Calafate.
Zu meiner Überraschung habe ich den lieben süßen „Rocky“ wieder getroffen und seinen Kumpel. Ich war soooo happy. Es geht ihnen scheinbar gut. Natürlich haben wir gleich mal im Supermarkt etwas zu Essen gekauft für die beiden.
Gestern war hier ein kleines Festival.
Bisher gefahrene Kilometer: 5011 km
Am 07.11.13 machten wir uns bei eisigen Temperaturen auf den Weg zurück Richtung Norden. Eigentlich wollten wir von dem schönen Hostel und den netten sympathischen Leuten hier in Ushuaia nicht mehr weg aber irgendwann muss man wieder in die Gänge kommen. Am Abend davor waren wir mit den Mexikans Arturo und Miguel und zwei Italienern noch schön beim Essen.
Unsere Strecke verlief wieder zurück über Rio Grande und San Sebastian. Wir übernachteten in San Sebastian beim Hotel Automobilclub Argentinien, Hotel konnte man das aber nicht nennen. Das war echt eine Absteige und zum Essen gabs auch nichts gescheites.
Am nächsten Morgen ging es dann weiter über die Grenze wieder nach Chile. Die Grenzformalitäten sind echt immer schnell erledigt, da waren wir erleichtert und überrascht nachdem was wir schon von anderen Reisenden gehört haben. Nach der Grenze haben wir dann endlich in einem kleinen Hostel gefrühstückt und noch einige Brasilianer mit dem Motorrad getroffen.
Seit 1 Woche stellte sich die Frage, wie soll die Strecke jetzt verlaufen. Wollen wir an der Atlantikküste Richtung Norden fahren oder wieder durch Chile an der Pazifikküste. Wir wussten es bis dato immer noch nicht. Manche Entscheidungen sind ja soooo schwierig!!!
Nach ewigem hin und her überlegen, entschieden wir uns für die Pazifikküste nach Chile. So, also ging es wieder nach Puerto Delegada auf die Fähre. Die Fahrt dorthin war sooooo übel, es war eisig kalt, es hat geschneit, es hat geregnet und der Wind war fast unerträglich. In Patagonien kann man in einer Stunde jede Wetterlage erleben.
So jetzt haben wir uns geschlagene fünf Tage in Ushuaia in dem besten Hostel „La Posta“ der Welt erholt und morgen möchten wir weiter fahren.
Die letzten Tage waren wir ein bissl faul, es war eisig kalt hier und geschneit hat es auch. Aber schee wars …..
Die letzten Tage haben wir viel geschlafen, gegessen und sind durch die Stadt geschlendert.
Im Hostel La Posta wurde dann erstmal ausgiebig geduscht und die Klamotten wurden endlich mal wieder in der Waschmaschine gewaschen.
Dann ging’s mit den Mexikanern, mit Raphael aus Chile und dem Eigentümer des Hostel auf eine Bikerparty hier in Ushuaia. Die Party fand bei einem Freund des Hosteleigentümers statt, der eine Motorradwerkstatt hat. Es war eine super Nacht, wir fuhren um 3 Uhr nach Hause und die beiden Mexikaner und der Hosteleigentümer erst um 5 Uhr morgens. Hier in Argentinien geht man erst gegen 20.30 Uhr Abendessen und die Partys gehen erst sehr spät los.
Zum Essen gabs natürlich Fleisch, hier wird fast nur alles mit Fleisch gegessen. Als Beilage gabs Kartoffeln und als Nachspeise Tiramisu, war echt lecker. Natürlich durfte das meist getrunken Getränk hier nicht fehlen, Pisco Sour. Das können alle Argentinier Richtung gut mixen.
Die nächsten paar Tage werden wir hier in Ushuaia verbringen und uns etwas relaxen bevor die Fahrt wieder zurück Richtung Bolivien geht. Unser Gepäck müssen wir mal sortieren und Peter hat den Ölwechsel an unseren Motorrädern heute gemacht.